Genetische Tests erhöhen Wirksamkeit der Strahlentherapie

Proteine ERK, NF-kappa B und GADD45 beta entscheidend

Die genetische Abbildung der Reaktionen eines Tumors auf die bestehenden Behandlungsalternativen kann helfen eine individuell abgestimmte Therapie auszuwählen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Purdue University gekommen. Das Team um Jian-Jian „J.J.“ Li hat nachgewiesen, dass ein Proteintrio oft in Krebszellen vorkommt, die den Tumor vor der Zerstörung durch die Strahlenbehandlung bewahren. Da nicht ein einzelnes Protein entscheidend ist, geht Li davon aus, dass die Erforschung der Wechselbeziehungen zwischen diesen Proteinmolekülen von großer Bedeutung ist. Das Wissen um diese Wechselbeziehungen kann durch genetische Tests zur Verfügung gestellt werden. Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal of Biochemistry veröffentlicht.

„Da diese drei Proteine bei jedem Tumor charakteristisch reagieren, könnte es Medizinern helfen, vorab den genetischen Fingerabdruck zu kennen.“ Bei diesen Proteinen handelt es sich um ERK, NF-kappa B und GADD45 beta. Es ist bekannt, dass NF-kappa B in Tumoren in abnorm großen Mengen vorhanden ist. Wurde NF-kappa B jedoch unterdrückt, reagierten die Krebszellen weniger auf die Bestrahlung. Laut Li hält die Präsenz dieses Proteins die Tumorzellen trotz einer tödlichen Strahlungsmenge am Leben. Bei Tests mit Brustkrebszellen zeigte sich, dass die drei Proteine in einem Muster gegenseitiger Abhängigkeit aktiviert werden. Für die Erhöhung der Überlebensrate findet eine interne Koordination statt. Die Essenz ihrer Entdeckung könne laut Li relativ einfach auf den Punkt gebracht werden: „Gene arbeiten im Körper als Team.“

Bei Brustkrebs sind die Proteine ERK, NF-kappa B und GADD45 beta entscheidend. Dabei handle es sich laut Li wahrscheinlich nur um die erste einer ganzen Reihe von derartigen Entdeckungen. „Alles dreht sich um Interaktion. Um Interaktion, die über ein einzelnes Protein oder eine Genexpression hinaus geht. Man hielt NF-kappa B nur für einen Genregulator. Jetzt zeigt sich, dass es sich dabei um einen Teil eines informationsübertragenden Netzwerkes handelt, das über das Muster eine Genexpression entscheidet.“

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Michaela Monschein pressetext.austria

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