Arzneimittelrückstände aus dem Wasserkreislauf fernhalten

Kompetenzzentrum Wasser Berlin kooperiert mit zwei Berliner Krankenhäusern

Im Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) läuft ein Forschungsprojekt, um herauszufinden, wie Arzneimittelrückstände gar nicht erst in den Wasserkreislauf gelangen. In Krankenhäusern und Röntgenpraxen erhalten Patienten für diagnostische Zwecke iodorganische Röntgenkontrastmittel, die binnen 24 Stunden fast vollständig über den Urin wieder ausgeschieden werden. Da diese Stoffe, deren Jahresaufkommen allein in Berlin 15 Tonnen beträgt, biologisch schlecht abbaubar sind, lassen sie sich nur unter erheblichem technischen Aufwand aus dem Abwasser entfernen. Obwohl bisher noch keine die Umwelt schädigenden Wirkungen nachgewiesen wurden, ist es aus wasserwirtschaftlicher Sicht dennoch geboten, vorsorgend eine Verbreitung dieser Stoffe in die Gewässer zu vermeiden. In einer Machbarkeitstudie erforscht das Kompetenzzentrum Wasser Berlin seit April 2004 neue technische Möglichkeiten, diese Stoffe bereits am Entstehungsort aufzufangen und somit vom Wasserkreislauf fernzuhalten.

In Zusammenarbeit mit zwei Berliner Krankenhäusern, dem Universitätsklinikum Charité und der Maria-Heimsuchung Caritas-Klinik Pankow, sowie einem auf Krankenhausmanagement spezialisiertem Unternehmen, der GÖK Consulting AG, werden praktikable Sammelformen für den mit Röntgenkontrastmitteln belasteten Urin von Patienten untersucht. Ziel ist es dabei, unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten miteinander zu vergleichen unter Berücksichtigung der sensiblen organisatorischen Erfordernisse im Krankenhausumfeld. Auf der Grundlage der schon vorliegenden Zwischenergebnisse wird derzeit geprüft, ob eine Weiterentwicklung der Grundidee in einer Demonstrationsphase sinnvoll ist. Das KWB ist eine Wasserforschungseinrichtung, die mehrheitlich von dem Dienstleistungsunternehmen Veolia Water, den Berliner Wasserbetrieben sowie von weiteren Partnern wie der Technischen Universität Berlin und der TSB Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin getragen wird. Veolia Water gehört zu dem internationalen Umweltunternehmen Veolia Environnement.

Das Vorhaben wird von Veolia Water und den Berliner Wasserbetrieben finanziert.

Kontakt:
Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH
Forschungsplanung und Kommunikation
Dr. Bodo Weigert
Cicerostr. 24
10709 Berlin
Fon +49 30 53653 800
FAX+49 30 53653 888
bodo.weigert@kompetenz-wasser.de

Media Contact

Dr. Bodo Weigert idw

Weitere Informationen:

http://www.kompetenz-wasser.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer