Biologicals gegen den schwarzen Hautkrebs

Im Kampf gegen den schwarzen Hautkrebs setzen Forscher auf neue Medikamente, die die natürliche Körperabwehr zu Bekämpfung des Tumors nutzen. Unklar ist, ob diese und andere teure Therapien den Patienten auch nach Einführung der neuen Vergütungsregelung EBM 2000 im Mai noch erreichen werden. Neue Medikamente und der Kostendruck sind die Hauptthemen des Symposiums Dermatologische Onkologie, das die RUB-Klinik für Dermatologie (Prof. Dr. Norbert Brockmeyer, Prof. Dr. Peter Altmeyer) im St. Josef Hospital am 5. März 2005 (9 bis 13 Uhr im Hörsaalzentrum der Klinik, Gudrunstraße 56, 44791 Bochum) veranstaltet.

Intelligente Waffen regen die Abwehr an

Alle zehn Jahre verdoppelt sich die Zahl der Patienten, die an Hautkrebs erkranken. Eine alarmierende Entwicklung, die auch für die besonders bösartige, oft tödliche Form, das maligne Melanom („Schwarzer Krebs“) gilt. Im Kampf gegen den Hautkrebs setzten Wissenschaftler nun auf neue Waffen: die Biologicals. Diese intelligenten Medikamente ahmen natürliche Abwehrmechanismen des Körpers nach und sorgen so dafür, dass die Krebserreger ausgeschaltet oder ihr Zerstörungswerk zumindest gebremst wird. In manchen Fällen können die Medikamente das Messer ersetzen. Zurzeit arbeitet die Medizin daran, die Wirkstoffe immer gezielter auf den einzelnen Patienten und dessen Erbgut abzustimmen. Über den neuesten Stand der Biologicals im Kampf gegen bösartige Hauttumoren können sich die Spezialisten beim Symposium informieren.

Schwierig: Die Kostenfrage

„Viele der vorgestellten Behandlungsmethoden dürften noch in diesem Jahr am Krankenbett ankommen“, schätzt Prof. Dr. Norbert Brockmeyer. „Doch scheint es derzeit fraglich, ob Patienten in Deutschland künftig auch die Medikamente erhalten werden, die nach neuestem Stand der Forschung auch die wirksamsten sind.“ Denn die Therapie mit Biologicals ist sehr teuer. Der neue Abrechnungsstandard EBM 2000, der ab Mai bundesweit gilt, macht es jedoch schwieriger, Kranke kostenintensiv zu behandeln. Zudem kommen im Kampf gegen Hautkrebs viele Medikamente erfolgreich zum Einsatz, die nicht speziell für bösartige Tumoren der Haut entwickelt wurden („off Label use“). Die Kassen weigern sich, diese Medikamente zu bezahlen, obgleich ihre Wirkung unbestritten ist – auch dieser Aspekt wird die Dermatologen beschäftigen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Norbert H. Brockmeyer, Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ruhr-Universität St. Josef-Hospital, Gudrunstr. 56, 44791 Bochum, Tel. 0234/509-3471, -3474, Fax: 0234/509-3472, -3475, E-Mail: n.brockmeyer@derma.de

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Dr. Josef König idw

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