Anzahl der Erkrankungen an Vogelgrippe unterschätzt

Kann alle Bereiche des Körpers betreffen

Die Ausbreitung von Vogelgrippe könnte aufgrund eines Missverständnisses über die Auswirkungen auf den Körper unterschätzt worden sein. Wissenschafter der University of Oxford haben Todesfälle in Vietnam untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Krankheit alle Bereiche des Körpers angreifen kann. Bisher wurde angenommen, dass von der Vogelgrippe nur die Lungen betroffen sind. Die Forscher gehen laut dem New England Journal of Medicine auch davon aus, dass die Vogelgrippe von einem Menschen auf den anderen übertragen werden kann. Bisher wurden in Asien laut BBC 33 Todesfälle durch Vogelgrippe gemeldet.

Das Team geht davon aus, dass diese Forschungsergebnisse nahe legen, dass die Anzahl der Infektionen beim Menschen unterschätzt wurde. Die WHO kündigte an, ihre Definition einer Erkrankung an Vogelgrippe zu verändern. Millionen Menschen könnten in Gefahr sein, wenn das Virus die Fähigkeit erlangt, von einem Menschen zum anderen zu springen. Die Wissenschafter untersuchten den Tod von zwei kleinen Kindern, Schwester und Bruder, die mit ihren Eltern in Südvietnam in einem Raum lebten. Die Kinder wurden mit einem Magen-Darm-Katarrh und einer akuten Enzephalitis ins Krankenhaus eingeliefert. Beide Krankheiten sind in dieser Region weit verbreitet. Keines der Kinder wies Atmungsprobleme auf, was für eine Vogelgrippe typisch gewesen wäre.

Analysen ergaben, dass der vierjährige Junge Spuren des Virus in seinem Stuhl, im Blut, in der Nase und der Gehirnflüssigkeit hatte. Das legt nahe, dass das H5N1 Virus alle Teile des Körpers angreifen kann. Es wird angenommen, dass seine neun Jahre alte Schwester, die zwei Wochen zuvor gestorben war, ebenfalls unter dem Virus litt. Der leitende Wissenschafter Menno de Jong erklärte, dass bei schweren Erkrankungen eine Vogelgrippe als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden sollte. „Eine Behandlung kann möglich sein. Sie muss jedoch in einem frühen Stadium erfolgen. Das bedeutet, dass das Wissen um alle möglichen Symptome von entscheidender Bedeutung ist. Es scheint so zu sein, dass sich das Virus an eine steigende Anzahl von Säugetieren anpasst.“

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Michaela Monschein pressetext.austria

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