Johanniskraut wirksam gegen Depressionen

Tryptophanabbau wird gehemmt

Wissenschaftlern von der Medizinischen Universität Innsbruck ist es gelungen, die Wirkungsweise des Johanniskrauts zu entschlüsseln. Johanniskraut gilt seit jeher als wirksames Mittel gegen Depressionen. Für die Entstehung und den Verlauf von Depressionserkrankungen sind Seratonin- und Tryptophanstoffwechsel entscheidend. Die Inhaltsstoffe des Johanniskrauts unterdrücken die Störung des Tryptophanhaushaltes, indem sie die Zytokinproduktion hemmen.

Frühere Studien der Universität Innsbruck waren zu dem Schluss gekommen, dass es bei Infektionskrankheiten oder Krebs zu einem verstärkten Abbau der essentiellen Aminosäure Tryptophan kommt. Die Ursache dafür liegt im Immunsystem als Teil seiner zellteilungshemmenden Wirkungen. Je stärker das Immunsystem belastet ist, desto mehr ist die Verfügbarkeit des Tryptophans beeinträchtigt und umso wahrscheinlicher ist auch die Entstehung depressiver Stimmungslagen.

In-Vitro-Experimente mit peripheren mononukleären Blutzellen haben ergeben, dass Extrakte von Johanniskraut biochemische Prozesse unterdrücken, die durch den während der Immunreaktion gebildeten Botenstoff Interferon-gamma induziert werden. Die Johanniskrautextrakte hemmen massiv den Tryptophanabbau. Genau genommen hemmen die Inhaltsstoffe die Zytokinproduktion, was zur Unterdrückung jener Immunaktivierungskaskaden führt, die für die Störung des Tryptophanhaushalts und die damit verbundene Depressionsneigung bei verschiedenen chronischen Krankheiten verantwortlich ist.

Media Contact

Marietta Gross pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.uibk.ac.at

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer