Mit Zucker Krebszellen aufspüren

PET zur Therapie-Kontrolle bei Kindern

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein bildgebendes Verfahren zur Früherkennung und zur Therapie-Kontrolle von Krebserkrankungen. Die Deutsche Krebshilfe fördert eine Studie, die den Nutzen dieser Methode bei der Behandlung von krebskranken Kindern und Jugendlichen untersucht. „Mittels PET könnte der Krankheitsverlauf besser beurteilt und die Therapie optimal an den kleinen Patienten angepasst werden“, so Dr. Holger Amthauer, Studienleiter an der Klinik für Strahlenheilkunde der Charité Berlin. Am 9. Dezember 2004 findet in Berlin ein Symposium statt, auf dem Experten aus Wissenschaft und Praxis über Aspekte der Diagnostik und den Einsatz der PET in der Kinderonkologie diskutieren.

Krebszellen wachsen schnell und haben daher einen höheren Energiebedarf als gesunde Zellen. Das nutzen die Ärzte bei der PET zum Nachweis von Tumorgewebe aus: Dem Patienten wird dazu eine Zuckerlösung ins Blut gespritzt, die an eine schwach radioaktiv strahlende Substanz gekoppelt ist. Der so markierte Zucker verteilt sich im Körper und wird insbesondere von den Krebszellen vermehrt aufgenommen. So erkennt der Arzt das Tumorgewebe durch farbige Bezirke auf dem Untersuchungsbild des PET-Geräts.

Der Vorteil dieser Methode: Im Gegensatz zu anderen bildgebenden Verfahren wie der Computer- oder der Kernspintomographie können mittels PET die Lebensfähigkeit von Tumorzellen beurteilt und bereits sehr kleine Tochtergeschwulste im Körper aufgespürt werden. Das aufwendige Verfahren ist jedoch verhältnismäßig kostenintensiv und gehört bis heute noch nicht zu den gesetzlichen Kassenleistungen. Denn: Der Nutzen und die Notwendigkeit der PET müssen für die verschiedenen Tumorarten in Langzeitstudien noch belegt werden.

In der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Studie wird jetzt untersucht, ob bösartige Tumoren und Tochtergeschwulste bei Kindern und Jugendlichen durch die PET zuverlässiger diagnostiziert werden können. Dabei werden Kinder mit bösartigen Erkrankungen der Lymphknoten, des Knochens, der Muskeln, der Niere und des Nervengewebes zusätzlich zur Computertomographie mittels PET untersucht. Die PET soll dabei sowohl zur Diagnosestellung als auch zur Verlaufskontrolle während der Therapie und nach Therapiebeendigung durchgeführt werden. „Wir hoffen, sowohl die Diagnostik zu verbessern als auch zusätzliche Erkenntnisse für die Therapie-Kontrolle und das Auftreten von Rückfällen gewinnen zu können“, erläutert Dr. Amthauer.

Das Ziel der Ärzte: Die Therapie-Intensität bei den kleinen Patienten zu reduzieren, um so Nebenwirkungen und Spätfolgen zu verringern. „Die PET kann hierbei von großem Nutzen sein“, erklärt Professor Dr. Günter Henze, Studienleiter an der Klinik für Pädiatrische Onkologie der Charité Berlin. „Nur wenn wir das Ansprechen auf die Therapie sicher beurteilen können, können wir entscheiden, ob bei bestimmten Patienten eine Therapiereduktion möglich ist, ohne ein erhöhtes Risiko für einen Rückfall in Kauf nehmen zu müssen.“

Die Deutsche Krebshilfe fördert das Forschungsprojekt an der Berliner Charité bis 2006 mit rund 200.000 Euro. Neben den beiden leitenden Kliniken für Kinder- und Strahlenheilkunde des Campus Virchow-Klinikum, Charité-Universitätsmedizin Berlin sind Kinderkliniken und Kliniken für Nuklearmedizin in Cottbus, Düsseldorf/Jülich, Greifswald, Leipzig, Rostock und Schwerin an der Studie beteiligt.

Media Contact

Deutsche Krebshilfe e.V.

Weitere Informationen:

http://www.krebshilfe.de/

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