HIV-Medikamente fehlen weiter

Generika schaffen Zulassung durch WHO nicht

Die WHO plant bis Ende 2005 drei Mio. Menschen in Entwicklungsländern mit Medikamenten gegen Retroviren (ARV) zu versorgen. Derzeit erhalten nur 440.000 der sechs Mio. Betroffenen die entsprechenden Medikamente. Ein Teil des Problems besteht darin, dass billigere Nichtmarkenprodukte die Zulassung nicht schaffen. Eines von fünf Medikamenten erreicht die Zulassung durch die WHO nicht. Obwohl ARVs keine Heilung ermöglichen, blockieren sie die Fähigkeit des Virus sich zu vermehren. Daher können sie das Ausbrechen von Aids durch eine Verlangsamung des Angriffes auf das Immunsystem hinauszögern.

Die WHO hat Standards erstellt, um die Qualität von HIV-Medikamenten sicherzustellen. Hilfsorganisationen soll damit eine Orientierungshilfe geboten werden. Generische Medikamente sind billiger als Markenprodukte. Laut WHO muss nachgewiesen werden, dass sie qualitativ gleichwertig sind. Diese Standards sind strenger als jene, die von vielen Ländern angewendet werden. Die Folge davon war laut BBC, dass einzelne Medikamente nicht in die Liste der WHO aufgenommen wurden. 13 Medikamente wurden freiwillig zur weiteren Überprüfung von der Liste genommen, die rund 30 verschiedene generische Aids-Medikamente enthält. Laut dem WHO-Sprecher Lembit Rago hat die Entfernung der Medikamente von der Liste zwar direkte Auswirkungen auf zahlreiche Patienten in ärmeren Ländern, stellt aber langfristig Qualitätsstandards sicher.

Zwei generische Medikamente des indischen Herstellers Cipla wurden nach sechs Monaten wieder auf die Liste gesetzt. Lamivudin und Lamivudin in Kombination mit Zidovudin wurden ebenfalls wieder aufgenommen, nachdem neuerliche Tests bewiesen, dass sie qualitativ den patentierten Markenprodukten entsprachen. Die WHO hofft, dass dieses Vorgehen die anderen Hersteller dazu motiviert, die erneute Überprüfung von 16 weiteren aus der Liste genommenen HIV Medikamenten rasch voranzutreiben. Laut Medecins Sans Frontieres (MSF) ist der Einsatz von generischen Medikamenten absolut notwendig. Rowan Gillies betont, dass die von der WHO vor einem Jahr bekannt gegebenen Ziele derzeit nicht auch nur annähernd erreicht seien. „Es sind noch immer rund fünf Mio. Menschen, die in den nächsten zwei Jahren sterben werden, wenn sie nicht die notwendigen Medikamente erhalten.“

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.who.int/en http://www.msf.org

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