Experte fordert Lungenfunktionstests bei Gesundenuntersuchung
Weltweit 600 Mio. Menschen von der Erkrankung betroffen
Anlässlich des Welttages der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) morgen, Mittwoch, fordert der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) Lutz-Henning Block von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat die Aufnahme der Spirometrie in die Gesundenuntersuchungen. „Neben dem Rauchen aufhören ist sie die einzig wirksame Präventionsmaßnahme, um die dramatische Zunahme von COPD einzudämmen“, so Block. Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung betrifft weltweit 600 Mio. Menschen, drei Mio. sterben daran. In Österreich sind 400.000 COPD-Patienten registriert, die Dunkelziffer verdoppelt diese Zahl auf 800.000 bis 1,2 Mio. Menschen.
Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit sind Therapiemöglichkeiten stark eingeschränkt, deshalb kommt einer frühzeitigen Diagnostik und Behandlung entscheidende Bedeutung zu. COPD basiert auf einer obstruktiven Atemflussbehinderung, die nicht vollständig reversibel ist, und steht in Zusammenhang mit einer abnormen entzündlichen Reaktion der Lunge auf schädigende Partikel oder Gase. Tabak wird dabei als erheblicher Risikofaktor klassifiziert.
Die Tendenz ist aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und dem zunehmend früheren Einstiegsalter in den Zigarettenkonsum (elf bis 13 Jahre) stark steigend. Nur Lungenfunktionstests ermöglichen ein frühzeitiges Erkennen einer COPD, weshalb der ÖGP-Präsident die Aufnahme der Spirometrie-Untersuchungen in die Gesundenuntersuchungen fordert. „Nur regelmäßige Überprüfungen der Lungenfunktion – auch bei jenen, die (noch) keine Beschwerden haben – können der erschreckenden Zunahme der COPD Einhalt bieten und bislang nicht diagnostizierte Betroffene einer frühest möglichen Behandlung zuführen“, sagte Block.
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