Hoffnung für die Behandlung einer seltenen Meningitis-Form

Tuberkulose-Bakterium dringt in Gehirnumgebung und Rückenmark ein

Eine Kombination aus verschiedenen Medikamenten kann die Todesfälle durch tuberkulöse Meningitis um ein Drittel reduzieren. Forscher von der Universität Oxford fanden heraus, dass die Verwendung traditioneller Tuberkulose-Medikamente mit Dexamethason, einem entzündungshemmenden Wirkstoff, die Sterblichkeitsrate der seltenen Meningitis-Form um 30 Prozent verminderte.

Dexamethason wird landläufig verwendet, um akute bakterielle Meningitis zu behandeln. Nun hat es sich erstmals für die Behandlung der Meningitis tuberculosa als nützlich erwiesen. Das Team von der Abteilung für Klinische Forschung von der Universität Oxford untersuchte 545 Patienten in Vietnam. Obwohl die Medikamenten-Kombination einen Effekt auf die Sterblichkeitsrate hatte, senkte sie die Zahl jener Personen, die schwere Behinderungen davontrugen, nicht. Tuberkulöse Meningitis tötet oder behindert die Hälfte der 80.000 Menschen, die jährlich weltweit daran erkranken, die meisten davon in den Entwicklungsländern. Etwa 150 Menschen in Großbritannien erkranken jährlich an Meningitis tuberculosis, und die Zahl steigt mit zunehmenden Auslandsreisen und Einwanderungszahlen.

Die Krankheit wird verursacht, wenn das Tuberkulose-Bakterium in die Membranen und die Flüssigkeit, die das Gehirn umgeben, und in das Rückenmark eindringt. Guy Thwaites, Forscher am Wellcome Trust, der die aktuelle Studie sponserte, freute sich über den signifikanten Durchbruch. „Tuberkulöse Meningitis ist eine Krankheit, die das Todesurteil für Betroffene bedeuten kann. Die Entwicklung einer klinischen Behandlung, die die Sterblichkeitsrate derart signifikant reduziert, ist ein großer Schritt vorwärts“, so Thwaites. Viele Personen erlitten Symptome ähnlich einem Schlaganfall, die mit dem Verlust körperlicher Funktionen und einer Lähmung ganzer Körperhälften einhergehen. Linda Glennie von der Meningitis Research Foundation meinte, das Ergebnis bedeute Hoffnung für Entwicklungsländer. „Experten sagen vorher, dass die tuberkulöse Meningitis in Zukunft zunimmt, daher ist es essenziell, dass wir sie behandeln können.“

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Marietta Gross pressetext.austria

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