Kleinere Tablettenpackungen reduzieren Suizidrate
Initiative der britischen Regierung gegen Selbstmord erfolgreich
Der Verkauf von Schmerzmitteln in kleineren Packungsgrößen hat die Suizidrate durch eine Überdosis drastisch reduziert. In Großbritannien wurde 1998 ein Gesetz verabschiedet, das die Packungsgrößen von bestimmten Tabletten limitierte. Forscher von der Universität von Oxford haben Selbstmorde mittels Schmerzmitteln zwischen 1993 und 2003 untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass 25 Prozent weniger Menschen in den drei Jahren nach 1998 fatale Aspirin- und Paracetamol-Überdosen einnahmen. Das berichtet die BBC.
Weiters haben die Wissenschaftler aus Oxford herausgefunden, dass auch die Zahl an eingenommenen Tabletten bei nicht-tödlichen Überdosen gesunken war. In der Folge nahmen auch die Lebertransplantationen aufgrund von Paracetamol-Vergiftungen um 30 Prozent ab. Die Forscher analysierten Suizidraten und nicht-tödliche Überdosen mit Paracetamol, Salicylat (Aspirin) und Ibuprofen in Großbritannien. Während Überdosen durch Paracetamol und Salicylat, die beide von dem Gesetz abgedeckt werden, gesunken sind, blieb die Rate bei Ibuprofen, das in der Gesetzgebung nicht berücksichtigt wurde, gleich. Die Forscher argumentieren, dass kleinere Packungsgrößen zwar niemanden davon abhalten, mehrere Packungen von verschiedenen Händlern zu kaufen, doch die meisten Überdosen passieren impulsiv. Sie hoffen, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen, die Packungsgrößen noch weiter zu reduzieren.
Marjorie Wallace, Geschäftsführerin des Wohlfahrtsverbandes für mentale Gesundheit „SANE“, sagte: „Wir freuen uns, dass eine Initiative der Regierung, um die Suizidraten zu senken, scheinbar sehr erfolgreich war.“ Trotzdem dürfe man nicht vergessen, dass eine Medikamentenüberdosis nur einer der Wege ist, sich das Leben zu nehmen. Die verbreitetste Suizidmethode bei jungen Männern ist Erhängen.
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