Mittags fällt Leistung der Lungen ab

Unterschiede in der Funktion von 15 bis 20 Prozent

Menschliche Lungen erfahren rund um Mittag einen Abfall in der Leistung und nicht nur wie bisher angenommen in der Morgendämmerung. Zu diesem Ergebnis ist eine groß angelegte Studie zu den Auswirkungen der Tagesrhythmen auf die Lungenfunktion gekommen. Diese Erkenntnisse des Long Island Jewish Medical Center legen nahe, dass die Dosierungen der Medikamente verringert werden können, wenn sie kurz vor Mittag verabreicht werden. Der leitende Wissenschafter Boris Medarov erklärte, dass nahezu jeder physiologische Vorgang bestimmten Tagesrhythmen folgt. Beim Schlaf handelt es sich um den Vorgang, der am offensichtlichsten einem 24-Stunden-Rhythmus folgt. Die Hormonwerte, die das Wachstum, den Stoffwechsel und das Immunsystem kontrollieren, folgen einem ähnlichen Muster.

Medarov untersuchte die Lungenkapazität von rund 4.800 Patienten. Jeder Messwert wurde dem entsprechenden Zeitpunkt zwischen acht und 17 Uhr gegenübergestellt. Es zeigte sich, dass die Lungenfunktion mittags abfiel bevor sie am späten Nachmittag einen Höhepunkt erreichte. Zwischen Mittag und spätem Nachmittag konnten Unterschiede in der Lungenfunktion von 15 bis 20 Prozent nachgewiesen werden. Bei gesunden Menschen fallen diese Schwankungen laut Medarov eigentlich nicht auf. Er erklärte gegenüber NewScientist, dass daher der späte Nachmittag wahrscheinlich am besten für Übungen im Rahmen der Rehabilitation geeignet wäre.

Verschiedene Gesundheitsprobleme tendieren dazu zu bestimmten Tageszeiten am stärksten zu sein. Herzanfälle werden am häufigsten morgens erlitten, nachts sind Asthmaanfälle am häufigsten. Studien mit Asthmapatienten haben gezeigt, dass die schlimmsten Symptome zwischen vier und sechs Uhr zu erwarten sind. Am geringsten sind sie rund um 17 Uhr, bevor sie in der Nacht wieder stärker werden.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext austria

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