Störungen der Schilddrüse und Therapie mit Radioiod

In Deutschland leiden etwa fünf Prozent der Bevölkerung an einer Überfunktion der Schilddrüse, ohne dass es dabei zu Symptomen kommt. Bei einem größeren Anteil der Bevölkerung – rund 25 Prozent – werden außerdem zufällig Schilddrüsenknoten entdeckt. Diese Zahlen haben sich bei Reihenuntersuchungen ergeben, die auch am Würzburger Uniklinikum durchgeführt wurden.

Mit den diagnostischen und therapeutischen Konsequenzen, die sich hieraus ergeben, befassen sich die Teilnehmer einer Tagung am Freitag und Samstag, 15. und 16. Oktober, an der Uni Würzburg. Hier treffen sich die Arbeitsgemeinschaften „Schilddrüse“ und „Therapie“ der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin in der Zehntscheune des Juliusspitals. Die Organisation liegt in den Händen von Professor Christoph Reiners, Direktor der Würzburger Nuklearmedizinischen Uniklinik.

Wenn eine Schilddrüsenüberfunktion von der latenten in die so genannte manifeste Phase übertritt, dann wird der gesamte Stoffwechsel gesteigert – der Organismus läuft auf Hochtouren. Körpertemperatur und Herzfrequenz steigen, die Patienten klagen unter anderem über Nervosität, Gewichtsabnahme, Schlaflosigkeit oder Muskelschwäche.

Bei der Tagung wird neben den latenten Störungen der Schilddrüse und den zufällig entdeckten Tumoren auch die Radioiodtherapie diskutiert. „Dabei handelt es sich um ein besonders schonendes Verfahren zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion“, so Reiners. Allerdings werde diese Therapie in dem neuen Abrechnungssystem der DRG-Fallpauschalen nicht angemessen berücksichtigt. Auch mit diesem Thema wollen sich die rund 120 Tagungsteilnehmer auseinandersetzen.

Weitere Informationen: Tagungssekretariat, Rosita Denkler, T (0931) 201-35970, Fax (0931) 201-35772, E-Mail: denkler@nuklearmedizin.uni-wuerzburg.de

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