Moderne Medizin ohne Physik nicht denkbar

Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP) hält ihre 35. Jahrestagung in Leipzig ab. Diskutiert werden wichtige Bereiche der Medizinischen Physik und Biophysik: Neue diagnostische Potentiale bildgebender Verfahren, Bestrahlungsplanung und interventionelle Magnetresonanztherapie, bildgesteuerte Strahlentherapie, Protonentherapie, Strahlenschutz und Qualitätssicherung.

Ob Computer- und Magnetresonanztomographie, Strahlentherapie und molekularbiologische Grundlagenforschung – die Medizinische Physik und Biophysik ist aus Praxis und Theorie des medizinischen Alltags nicht mehr wegzudenken. Mit der immer besser werdenden Qualität der Bildgebung erschließen sich immer neue Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie, aber auch in der medizinisch orientierten Forschung. In der Strahlentherapie gelingt eine immer genauere Bestrahlung, mit der gesundes Gewebe besser geschont und Tumorgewebe zielgerichteter zerstört werden kann. Am Ende einer langen Kette steht der Patient, dem der medizinisch-technische Fortschritt zugute kommt.

Die 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik soll neue Verfahren vorstellen, Probleme diskutieren und gemeinsame Projekte abstecken. Die Palette der Themen reicht von der Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis hin zu Fragen der Qualitätssicherung und des Strahlenschutzes.

Zwei Beispiele aus dem umfangreichen Programm: Leipziger Physiker nutzen die hochauflösende NMR-Spektroskopie zum Nachweis des Knorpelabbaus bei rheumatoider Arthritis. Damit will man die dem Abbauprozess des Knorpels zugrundeliegenden Mechanismen besser verstehen, um vielleicht eines Tages nicht nur auf die Symptome ausgerichtete Therapien einsetzen zu können, sondern die Ursachen anzugehen.

Wissenschaftler des Heidelberger Krebsforschungszentrums stellen eine Methode zur Aufbereitung der Rohdaten und zur Rekonstruktion dreidimensionaler Bilder mit Hilfe der sogenannten Kegelstrahltomografie vor, mit der die räumliche Aufnahme der Patientenanatomie wesentlich beschleunigt werden kann. Dies ist wichtig für die Optimierung der Intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT), einem neuen Verfahren der Strahlentherapie, mit dem die Strahlendosis noch besser auf den Tumor konzentriert werden kann.

Die deutschen Physiker tun auf dem Kongress nicht nur etwas für die Gesundheit anderer, sondern auch für ihre eigene: Auf einem 5-km-Rundkurs auf dem Gelände des Wissenschaftsparks in der Permoserstraße können die Teilnehmer mit einem eigens dafür hergestellten T-Shirt zeigen, was sportlich in ihnen steckt (24.September 2004, 16:00-18:00 Uhr).

weitere Informationen:
Prof. Dr. rer.nat. Ulrich Wolf
Telefon: 0341 97 18 400
E-Mail: dgmp2004@www.uni-leipzig.de

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Dr. Bärbel Adams idw

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