Whirlpool als Quelle der Legionärskrankheit
Schlecht gereinigte Whirlpools als Brutstätte zahlreicher Erreger
Die britische Health Protection Agency hat vor schlecht gereinigten Whirlpools als Herd zahlreicher gefährlicher Erkrankungen gewarnt: So könnten die Whirlpools eine optimale Brutstätte für die Legionärskrankheit sein, denn die hohen Temperaturen schaffen den idealen Platz für das Legionella Bakterium.
Die Forscher unter Susanne Surman-Lee entdeckten, dass von 88 untersuchten Whirlpools 23 das Legionella-Bakterien enthielten. 16 dieser Whirlpools erhielten allerdings, und das schockierte die Gesundheitsexperten, das Sicherheitszertifikat, dass eine mikrobielle Kontamination ausschließt. Im Jahr 2003 gab es in Großbritannien 27 Fälle der Legionärskrankheit, bei denen Swimmingpools oder Heilbäder eine Rolle spielten, wie BBC-Online berichtet. "In jedem Fall, in denen ein Ausbruch der Krankheit mit einem Swimmingpool oder einer Heilquelle in Verbindung stand, konnten wir nachweisen, dass die Schwimmbecken nicht ordnungsgemäß gewartet oder gepflegt waren", so Surmann-Lee. Zusätzlich gebe es derzeit keine verpflichtende Untersuchung nach Legionellen, führt die Expertin aus.
"Whirlpools bilden aber ein noch größeres Risiko, da die Wassertemperaturen höher sind", erklärt Surmann-Lee. Besondere Vorsichtsmaßnahmen müssen daher bei der Desinfektion und beim Filtersystem getroffen werden. Wenn sich die Bakterien einmal eingenistet haben, stellen sie aber auch für jene Gäste ein Risiko dar, die gar nicht selbst im Whirlpool sitzen, denn die Wasserströmungen können die Erreger auch in die Luft schleudern. Damit können sie über die Lunge eingeatmet werden. "Bisher waren wir davon ausgegangen, dass das Risiko einer Legionellen-Bildung unter Kontrolle gehalten wird, wenn das Wasser im Pool bei einer mikrobiellen Untersuchung annähernd in Ordnung ist", meint Surmann-Lee. "Wir haben allerdings entdeckt, dass das Legionella-Bakterium auch in großer Zahl in privaten und auch öffentlich betriebenen Badeanstalten vorhanden ist, wenn routinemäßige Kontrollen und mikrobielle Untersuchungen befriedigende Ergebnisse lieferten."
Die Legionärskranheit ist eine schwere Form der Lungenentzündung. Sie befällt vor allem ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten, die das Immunsystem schwächen. Unbehandelt verläuft die Legionärskrankheit bei Menschen mit chronischen Erkrankungen der Lunge in bis zu 70 Prozent tödlich. Die Erkrankung wurde erstmals im Jahre 1976 anlässlich einer Tagung ehemaliger Berufssoldaten in Philadelphia als eigenständige Erkrankung diagnostiziert, nachdem mehrere Tagungsteilnehmer an einer untypischen Lungenentzündung erkrankten und einige Erkrankte verstarben.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.hpa.org.ukAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…