UMID berichtet über Umweltsurvey und Erkrankungsrisiken durch Fluglärm

Drei neue Abschlussberichte über weiterführende Untersuchungen zum Umweltsurvey 1998 zu Expositionsquellen korporaler Fremdstoffbelastungen zeigen deutliche Ergebnisse: Häufiger Fischverzehr geht mit erhöhten Arsen- und Quecksilberwerten in Urin sowie im Blut einher. Bei häufigem Alkoholkonsum sind die Werte von Blei im Blut erhöht. Eine wesentliche Belastungsquelle für Platin ist seine Verwendung bei der Zahnsanierung (wie etwa Kronen, Inlays). Der Fahrzeugverkehr, und die damit verbundene Platinfreisetzung aus Katalysatoren, haben gegenwärtig offenbar bisher noch keinen Einfluss. Bei Rauchern ist die Belastung mit Cadmium und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) erhöht. Nikotin und Cotinin sind geeignete Indikatoren für die Exposition gegenüber Tabakrauch, nicht nur bei Aktiv-, sondern auch bei Passivrauchern.

Der Fluglärm – in der LARES-Studie untersucht in fünf europäischen Städten – belastet die Bevölkerung stark. Er begünstigt offenbar nicht nur die Entstehung kardiovaskulärer, sondern auch noch weiterer Erkrankungen.

Die aktuelle Ausgabe des Umweltmedizinischen Informationsdienstes (UMID) informiert zudem über Schimmelpilzbefall in Innenräumen, und widmet sich der Frage, ob eine zusätzliche Aufbereitung des häuslichen Trinkwassers – sie ist in der Regel nicht erforderlich! – notwendig ist.

Weitere Themen sind: „Uminfo“ – eine seit zehn Jahren existierende Vernetzung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD); Pestizidbehandelte Textilien als wahrscheinliche Ursache für gesundheitliche Störungen.

Zudem werden aktuelle Publikationen vorgestellt. In der Broschüre „Umwelt und Gesundheit in Deutschland – Beispiele aus dem täglichen Leben“ werden auf etwa 70 Seiten Daten und Fakten des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes – aus Bereichen wie: Wohnen und Wohnumfeld, Straßenverkehr und Sonnenbad und Baden in Gewässern, Ernährung – dargestellt und bewertet. Die Publikation „Durchblick – was hat unser Alltag mit der Umwelt zu tun?“, wendet sich mit ähnlichen Themen vor allem an junge Leute zwischen 11 und 15 Jahren. Das Buch „Schadstoffe in Wohnungen: Hygienische Bedeutung und rechtliche Konsequenzen“ ist ein Leitfaden für Bewohner, Wohnungsunternehmen, Bauplaner, Gutachter, Rechtsanwälte und Richter.

Die Fach-Publikation „Umweltbedingte Gesundheitsrisiken – Was ist bei Kindern anders als bei Erwachsenen?“ berücksichtigt Besonderheiten zur Ableitung von Grenzwerten.

Der Tagungsband „Wasser – Reservoir des Lebens. Aktuelle Fragen zu Wasserversorgung und -hygiene“, widmet sich, im Ergebnis einer Veranstaltung, der neuen Trinkwasserverordnung, bakteriellen und chemischen Kontaminanten im Trinkwasser und hygienischen Problemen der Abwassertechnik.

Die neugestaltete Internetseite bietet jetzt noch mehr Informationen zu Umwelt und Gesundheit. Sie ermittelt kompaktes Wissen und gibt Tipps zum gesundheitsbezogenen Umweltschutz für Fachleute und Laien – bis hin zu Aktivitäten der Europäischen Union. Ein Beispiel: Die EU-Umweltminister haben neue und strengere Grenzwerte für Badegewässer beschlossen.

Der Umweltmedizinische Informationsdienst – Informationen zu Umwelt · Gesundheit · Verbraucherschutz (UMID) wird vom UBA in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und dem Robert Koch-Institut (RKI), den Behörden, die unmittelbar an der Umsetzung des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit beteiligt sind, herausgegeben. Es erscheinen jährlich ca. 4 Ausgaben.

Die Ausgabe 2/2004 des UMID ist auf der Internetseite des UBA veröffentlicht. Behörden und Institutionen, die im Bereich Umwelt und Gesundheit arbeiten, sowie Ärzte und andere auf dem Gebiet der Umweltmedizin tätige Fachkräfte können die elektronische Form des UMID auch beim UBA, Fachgebiet II 1.1, Postfach 33 00 22, 14191 Berlin, Fax: 030-8903 1830 oder über die angegebene Internetadresse unter „Abo“ kostenlos abonnieren.

Media Contact

Jana Schmidt idw

Weitere Informationen:

http://www.apug.de

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