Milch reduziert Darmkrebs-Risiko

Andere Molkereiprodukte haben keinen Einfluss

Forscher vom Brigham and Women´s Hospital haben herausgefunden, dass Menschen, die 16 Unzen (ca. 0,5 Liter) Milch pro Tag trinken, ein 12 Prozent niedrigeres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken. Die Wissenschaftler analysierten die Ergebnisse von zehn Studien, die die Daten von einer halben Mio. Menschen beinhalteten, von denen 5.000 an Darmkrebs erkrankten.

Darmkrebs ist die dritthäufigste Form von Krebs weltweit. Schon früher hatten Experten vermutet, dass verschiedene Krebsraten in verschiedenen Ländern an den unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten liegen. Frühere Tierversuche zeigten, dass Kalzium, das vor allem in Milch und Milchprodukten enthalten ist, vor der Krankheit schützt.

Eine Erhöhung der Kalziumaufnahme auf 1.000 Milligramm pro Tag oder mehr könnte zu 15 Prozent weniger Fällen von Darmkrebs bei Frauen und zehn Prozent weniger Darmkrebsfällen bei Männern führen. Die Studie konnte jedoch keine Risikoreduktion in Zusammenhang mit anderen Molkereiprodukten wie Käse oder Joghurt nachweisen.

Einige Experten glauben, dass Molkereiprodukte das Risiko für andere Krebsarten, beispielsweise Brust- oder Prostatakrebs, erhöhen können. Richard Sullivan von der Britischen Krebsforschung bezeichnet die Ergebnisse der Studie als „interessant“. „Epidemiologische Studien liefern oft interessante Zusammenhänge, die sich aber später als unwahr erweisen. Die Konsumenten sollten nicht auf Basis der Studie darauf schließen, dass tägliches Milchtrinken vor Darmkrebs schützt.“ Laut Sullivan ist die beste Methode zur Reduktion des Darmkrebsrisikos eine ausgewogene Diät, die reich an Früchten, Gemüse und Ballaststoffen ist und wenig Fett sowie rotes und verarbeitetes Fleisch enthält.

Media Contact

Marietta Gross pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer