AIDS-Krise verschärft sich

2003 höchste Zahl an Neuerkrankungen

Seit dem Ausbruch der AIDS-Epidemie hat es noch nie so viele Neuinfektionen wie im Jahr 2003 gegeben. Davon berichtet der jährliche AIDS-Bericht der Vereinten Nationen. Circa 4,8 Mio. Menschen sind 2003 mit HIV infiziert worden und die Zahl der Menschen mit AIDS wächst weltweit, warnt der Bericht, von 35 Mio. im Jahr 2001 auf 38 Mio. im Jahr 2003.

Es starben auch mehr Menschen an AIDS als je zuvor, nämlich drei Mio., sagte Peter Piot, der Direktor der UNAIDS-Organisation bei der Präsentation des Berichts in London. UN-Generalsekretär Kofi Annan schreibt im Vorwort des Reports: „Die AIDS-Krise verschärft sich in Afrika und neue Epidemien breiten sich mit rasender Geschwindigkeit in Asien und Osteuropa aus. Keine Region der Welt ist verschont geblieben.“ Piot warnt vor der Globalisierung der AIDS-Epidemie und ihren wachsenden überproportionalen Auswirkungen auf Frauen.

Bis vor kurzem war hauptsächlich Afrika südlich der Sahara betroffen, doch nun passiert eine von vier neuen Infektionen in Asien. Piot bezweifelt, dass die Epidemie in Asien jene in Afrika widerspiegelt, wo geschätzte 25 Mio. Menschen mit einer HIV-Infektion leben. Als Gründe nennt er Unterschiede im Sexualverhalten und hinsichtlich der Gewalt zwischen den beiden Kontinenten. Beispielsweise breitet sich die Krankheit in Kambodscha und Thailand durch heterosexuelle Kontakte aus, während in China und Indien hauptsächlich Menschen, die sich Drogen injizieren, betroffen sind. Obwohl in den USA und Europa, wo die meisten Menschen, die eine antivirale Therapie brauchen, diese auch bekommen, steigen die Infektionsraten. Weltweit sind die Hälfte aller neuen HIV-Fälle junge Menschen zwischen 15 und 24.

Außerdem betrifft die Epidemie mehr und mehr Frauen. Während AIDS bei dem Start der Epidemie im Jahr 1981 eine Krankheit weißer, homosexueller Mittelklasse-Männer in den USA und Westeuropa war, sind inzwischen weltweit die Hälfte der HIV-Infizierten Frauen. In manchen Teilen Afrikas sind es sogar 60 Prozent. Afrikanische Frauen tragen ein höheres Risiko, weil die Mehrheit der jungen Mädchen ihre ersten Erfahrungen mit viel älteren Männern hat, dabei ist oft Vergewaltigung im Spiel.

Der Bericht ruft zu nationalen Initiativen im Kampf gegen AIDS auf. Prävention und Zugang zu Therapien sind die Hauptanliegen. „Heute hat nur eine von fünf Personen weltweit Zugang zu HIV-Präventions-Services“, erklärt Piot. „Die globale Bewegung zur Erweiterung des Zugangs zu einer HIV-Behandlung muss mit einem starken Programm für effektive Präventions-Services einhergehen.“

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http://www.unaids.org

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