Neues Integriertes Projekt zur innovativen Erforschung von Krebs

Das neue Integrierte Projekt CANCERDEGRADOME wird unter dem vorrangigen Themenbereich „Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Medizin“ des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) eingerichtet und soll dazu dienen, neue innovative Ansätze bei der Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen zu erforschen.

„Proteasen sind eine sehr vielschichtige und wichtige Gruppe von Enzymen, die 1,7 Prozent des menschlichen Genoms ausmachen. Die Aufgabe dieser Enzyme besteht darin, andere Proteine zu trennen oder abzubauen. Aus diesem Grund werden Proteasen, ihre Substrate und Inhibitoren zusammen auch als Degradom bezeichnet. Mutationen des Degradoms werden mit verschiedenen menschlichen Erkrankungen bis hin zu Krebs in Verbindung gebracht“, erläutert das CANCERDEGRADOME-Konsortium in einer Stellungnahme.

Dieses Integrierte Projekt, das von der Europäischen Kommission mit 10,4 Millionen Euro gefördert werden soll, wird sich vor allem auf die vier am weitesten verbreiteten Krebsarten Brustkrebs, Prostatakrebs, Darmkrebs und Hautkrebs konzentrieren, um zu verstehen, in welcher Weise das Degradom zur Entstehung dieser Krebsarten beiträgt.

An CANCERDEGRADOME werden 41 Wissenschaftler aus 13 Ländern beteiligt sein, die über einen Zeitraum von vier Jahren ihr Wissen über das Degradom einsetzen werden, um neue Medikamente und neuartige spezielle Behandlungsformen auf der Grundlage detaillierter Kenntnisse über die Rolle von Zielproteasen bei der Entwicklung von Krebs zu erforschen.

„Durch dieses Integrierte Projekt erhöht sich die Zahl der führenden europäischen Laboratorien, die gemeinsam auf ein wissenschaftliches Ziel hinarbeiten. Damit wird sich der Einfluss der europäischen Forschung im Kampf gegen Krebs erheblich intensivieren“, erläutert das European Cancer Proteases Consortium (EUPC).

Der Kampf gegen Krebs ist einer der vorrangigen Forschungsbereiche für die EU, insbesondere angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung in Europa, bei der bis 2020 pro Jahr rund 250.000 zusätzliche Krebsdiagnosen erwartet werden.

Eines der zentralen Probleme bei der Behandlung von Krebs besteht darin, dass Patienten, die an der gleichen Krebserkrankung leiden und bei denen sich die Krankheit in einem vergleichbaren Stadium befindet, auf Therapien sehr unterschiedlich ansprechen. Die Schwierigkeit liegt darin, aus der Patientenpopulation diejenigen Personen herauszufiltern und zu behandeln, für die die Erkrankung die größte Bedrohung darstellt, und denjenigen Personen eine teure, unangenehme und unnötige Behandlung zu ersparen, die nicht gefährdet sind.

Das EUPC wird daher auf eine Verbesserung der Krebsdiagnostik hinarbeiten, damit eine Erkrankung bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt werden kann, in dem eine Behandlung gute Chancen auf Heilung bietet. Gleichzeitig sollen die Wirksamkeit der Therapien maximiert und die Nebenwirkungen erheblich reduziert werden. Dies wird über individuell zugeschnittene Therapien möglich sein.

Schließlich sollen im Rahmen des Projekts Tumor-Bildgebungsverfahren verbessert werden, damit Krebs im frühestmöglichen Stadium der Erkrankung erkannt, bestimmt und behandelt werden kann.

Media Contact

cn

Weitere Informationen:

http://www.cancerdegradome.org/

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