Bekämpfung neurodegenerativer Krankheiten

Bis heute galten neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson sowie Amyotrophische Lateralsklerose (ALS) als unheilbar. Ein von der Europäischen Kommission finanziertes Programm hat sich dieser Herausforderung gestellt und sich auf die Untersuchung der für das Absterben und Überleben von Neuronen ausschlaggebenden Signalwege konzentriert. Die neu gewonnenen Informationen werden den Erwartungen zufolge einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von innovativen Medikamententherapien leisten.

Obwohl sich die Hauptursachen für die Entwicklung von neurodegenerativen Krankheiten möglicherweise unterscheiden, so gibt es doch ein gemeinsames Merkmal. Hierbei handelt es sich um den selektiven Verlust von bestimmten neuronalen Zellen im Gehirn und im Rückenmark als Folge des Absterbens von Zellen. Um das Sterben dieser neuronalen Zellen zu verhindern oder alternativ das Zellüberleben in diesen pathologischen Situationen zu stimulieren, ist ein tiefgreifendes Verständnis der damit zusammenhängenden intrazellularen Mechanismen erforderlich.

Mit Hinblick auf die zukünftige Entwicklung von Medikamenten konzentrierte man sich im Rahmen des LIFE/DEATH SIGNALS-Projekts auf die molekularen und zellulären Signalwege die für das Absterben oder das Überleben eines Neurons verantwortlich sind. Hierbei konnten die Forscher erfolgreich und in deutlicher und umfassender Weise die Mechanismen und darauf aufbauend einen bestimmten Zelloberflächenrezeptor bereitstellen, um damit verschiedene biologische Funktionen in verschiedenen Zellsystemen anzuregen. Sie haben auch versucht, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob qualitative oder quantitative Unterschiede bei der Signalübertragungsleistung die Reaktionsspezifik beeinflussen.

Sie haben die multifunktionalen Kopplungsstellen von Met verwendet, bei dem es sich um einen Rezeptor für den Hepatozyt-Wachstumsfaktor handelt, der nicht nur in der Leber, sondern auch allen anderen Zellen (z.B. den im Knochenmark gebildeten Blutplättchen) zu finden ist. Diese Kopplungsstellen wurden im lebenden Organismus mit drei bestimmten Bindungsmotiven für Rezeptor-Tyrosin-Kinasen (RTK) ersetzt. Bei RTK handelt es sich um eine Klasse von Membranrezeptoren, die bei der Entwicklung oder Zellteilung eine wichtige Rolle spielen. Die erzielten Ergebnisse haben gezeigt, dass verschiedene zellspezifische Funktionen in lebenden Organismen ihre Ursache in der durch RTK vermittelten Stimulation von verschiedenen Signalwegen haben.

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Dr. Rüdiger Klein
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
Am Klopferspitz 18a
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Email: rklein@neuro.mpg.de

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