EU fördert Brustkrebsforschung

Die Europäische Kommission stellt sieben Millionen Euro für ein neues Projekt namens TRASN-BIG zur Verfügung, das die Therapie von Brustkrebs zum Gegenstand hat.

„Krebs ist in der EU die Todesursache Nummer eins für Frauen im Alter von 35 bis 64 Jahren“, erläutert Dr. Martine Piccart, die Koordinatorin des Projekts. „Im Jahr 2000 wurden in der erweiterten EU 351.680 neue Fälle diagnostiziert.“ Jedoch erhielten die meisten Patienten zum gegenwärtigen Zeitpunkt „eine übermäßige Dosierung, während nur einige wenige einen bedeutsamen Nutzen daraus ziehen können“, sagt Dr. Piccart.

Das Ziel dieses Exzellenznetzwerks, an dem sich 39 Partner aus 21 Ländern beteiligen, ist daher die Prognose so zu verfeinern, dass sich besser bestimmen lässt, wer eine Therapie benötigt, um den Anteil der Frauen zu reduzieren, die unnötigerweise eine Chemotherapie erhalten.

„Das würde sie weit weniger Toxizität und langfristigen Nebenwirkungen aussetzen und gleichzeitig die Kosten für die Brustkrebstherapie und deren Belastung für die europäischen Gesundheitssysteme reduzieren“, fährt Dr. Piccart fort.

Tatsächlich haben zwei Jahrzehnte klinischer Versuche gezeigt, dass die Chemotherapie zwar die Überlebensrate von 2 auf 12 Prozent steigert, sie aber auch die Ursache für Metastasen, kardiale Toxizität, eine frühe Menopause und Beeinträchtigungen der kognitiven Fähigkeiten sein kann.

In den kommenden fünf Jahren wird sich TRANS-BIG, das auf den Prinzipien der Translationsforschung, d.h. der möglichst raschen Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis, basiert, der Fragmentierung annehmen, die auf diesem Forschungsgebiet existiert, und die klinischen Anwendungen biologischer Entdeckungen beschleunigen.

„Das TRANS-BIG-Konsortium wird die umfangreiche Fachkenntnis erhalten, die zur Schaffung einer vollkommen kohärenten Forschungsgruppe an führenden Spezialisten in Europa notwendig ist. Dadurch lässt sich die bestehende Fragmentierung der Bemühungen bekämpfen und Europa mit dem Wettbewerbsvorteil versehen, den es braucht, um international die führende Rolle in der Brustkrebstherapie zu übernehmen“, erklärt Dr. Piccart.

Das erste Hauptprojekt von TRANS-BIG heißt Mindact (Microarray for Node Negative Disease may avoid Chemotherapy). Mindact setzt Microarrays ein, eine Technologie, die zur Identifizierung spezifischer molekularer Zusammensetzungen eines Tumors, sozusagen seines „Fingerabdrucks“, verwendet wird. Diese Technologie soll, auch wenn sie noch in den Kinderschuhen steckt, eine bessere Auswahl der Patienten ermöglichen, die tatsächlich eine Chemotherapie benötigen, und den Patienten mit einem geringen Rückfallrisiko eine Überdosierung ersparen.

Das Projekt stellt durch das integrierte Durchführen der Translationsforschung sicher, dass die besten Einrichtungen der führenden Krebsforschungs- und Krebstherapiezentren gemeinsam genutzt werden und dadurch die Kosten gemindert und die Effektivität erhöht wird.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Projektkoordinatorin:
E-Mail: martine.piccart@bordet.be

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cn

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