Warnung vor Impfung gegen Vogelgrippe

Experten sehen Möglichkeiten von gefährlicheren Virenstämmen

Das Impfen von Geflügel in China und Indonesien birgt eine neue große Gefahr in sich, meinen Experten der WHO. Demnach könnten sich ausgerechnet aufgrund der Impfungen neue Virenstämme entwickeln, die auch dem Menschen gefährlich werden könnten. Der derzeitige Stamm H5N1 kann zwar von Vögeln auf den Menschen übertragen werden, nicht aber von Mensch zu Mensch, berichtet New Scientist.

Bis Mitte März hatte die WHO 12 gemeldete Fälle von Vogelgrippe in Thailand verzeichnet. Acht davon verliefen tödlich. Die Forscher wissen, dass trotz der Impfung das Virus in den Hühnern bestehen bleibt, da die Vogelgrippe-Vakzine nicht 100 Prozent effektiv wirken. Einige dieser Virenstämme können sich in den betroffenen Tieren replizieren und als so genannte „stille Epidemien“ an andere Lebewesen weitergegeben werden. Versuche in Mexiko haben gezeigt, dass die Sorge der Wissenschaftler nicht unbegründet ist.

Umgekehrt raten die Forscher aber auch nicht davon ab, Geflügel gegen die Vogelgrippe zu impfen, denn nur so kann der Stamm H5N1 daran gehindert werden sich rasend über einen ganzen Kontinent auszubreiten. „Die Geflügelfarmer haben derzeit tatsächlich wenig Möglichkeiten“, meint der Experte Ilaria Capua von der World Organisation for Animal Health. In der Geschichte solcher viraler Erkrankungen bei Tieren denken die Forscher immer an den gefährlichen Ausbruch einer Vogelgrippe-Art durch den Virusstamm H5N2 in Mexiko im Jahre 1995. Seit damals werden Geflügel in Mexiko geimpft. Eine Ausbreitung ist verhindert worden, aber das Virus zirkuliert quasi „schweigend“. Eine Untersuchung des US-Department of Agriculture im Wissenschaftsmagazin „Journal of Virology“ kam zum Schluss, dass Wissenschaftler in einem Labor in Georgia bei mexikanischen Hühnern andere Virus-Stämme lokalisieren konnten als jene, gegen die die Hühner geimpft wurden.

Nach Aussagen von WHO-Experten wird den Geflügelfarmern in Asien dazu geraten, ihre Tiere weiter zu impfen. „Die Gefahr, dass dieser Virenstamm mutiert und dann gefährlich für den Menschen wird, ist bis dato nur theoretisch gegeben“, so ein WHO-Sprecher. Die Risiken müssen abgewogen werden. Als Kontrollmechanismen raten andere Experten wie Maria Zambon von der Health Protection Agency dazu die Tiere sehr genau zu beobachten, größtmögliche Hygiene einzuhalten, kranke Tiere zu schlachten und gesunde zu impfen.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner weitlaner@pressetext.at

Weitere Informationen:

http://www.newscientist.com

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