Probleme und Erkrankungen der Haut? Oftmals ist ein Zinkmangel die Ursache!

Das "Schlaganfall-Info-Mobil" ist von Mai bis August 2001 in 40 deutschen Städten unterwegs. Die medizinischen Untersuchungsgeräte an Bord ermöglichen es dem beratenden Arzt, innerhalb von zehn Minuten das persönliche Schlaganfallrisiko zu ermitteln. Foto: Bayer AG


Neue Therapiemöglichkeiten mit Zink

Immer mehr Menschen leiden unter Problemen und Erkrankungen der Haut, so das Ergebnis des Workshops Ernährung und Haut, den das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) gestern in Bad Aachen durchführte. In vielen Fällen liegt Hauterkrankungen ein Zinkmangel zugrunde, denn Zink ist einfach ausgedrückt das Hautspurenelement, so DIET-Sprecher Sven-David Müller. Akne und Neurodermitis üben einen enormen Leidensdruck auf die Betroffenen, oftmals Säuglinge, Kleinkinder, Jugendliche und junge Erwachsene, aus. Schon mehr oder minder harmlose Hautunreinheiten können das Selbstbewusstsein von Jugendlichen auf die Probe stellen, so Müller. Erklärungen für das verstärkte Auftreten entzündlicher Hauterkrankungen reichen von Umwelteinflüssen über Vererbung bis hin zur einseitigen, vitamin- und mineralstoffarmen Ernährung, so die DIET-Ernährungsmediziner. Hier kommt einem Mangel des entzündungshemmenden Spurenelementes Zink eine große Bedeutung zu. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass in vielen Fällen ein unerkannter Mangel an dem lebensnotwendigen Zink die Ursache von Hauterkrankungen und -problemen sein kann.

Erst kürzlich gab das DIET bekannt, dass mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung an Zinkmangel leidet und dass dieser Mangel in Folge der BSE- und MKS-Krise durch den weit verbreiteten Verzicht auf Fleisch (wichtigste natürliche Zink-Quelle: Rindfleisch), Crashdiäten sowie Fastenkuren auch in Deutschland noch verschärft wird. Die DIET-Experten gehen davon aus, dass momentan rund ein Drittel der Bevölkerung "auf Diät" ist, um den Anforderungen der "Strandfigur" gerecht zu werden. Die Betroffenen sind nur in den seltensten Fällen darüber aufgeklärt, dass sich die Folgen eines Zinkmangels in der Regel nicht dramatisch, sondern schleichend bemerkbar machen. Zink ist an der Regulation von rund 300 Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper unmittelbar beteiligt. Besteht ein Mangel, sind die Auswirkungen entsprechend vielfältig: Neben einer Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte (häufige Erkältungen, verstärkte Neigung zu Allergien und Heuschnupfen) führt Zinkmangel auch zu einer Schwächung des Wachstums und der Widerstandsfähigkeit von Haut, Schleimhaut, Haar und Nägeln, erläuterte Professor Dr. med. Rudolf Schopf, renommierter Zinkexperte der Universitätshautklinik Mainz. Spröde Fingernägel, stumpfes Haar und entzündlich veränderte Haut, Pickel, Pusteln oder auch erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenstrahlung können die Folge sein. Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn Zink ist beim Schutz der Körperzellen vor Giften und aggressiven Stoffwechselprodukten unverzichtbar, so Schopf. Die entzündungshemmende Wirkung von Zink ist allgemein anerkannt. Zinksalben finden ihren Einsatz daher häufig bei entzündlichen Erkrankungen der Haut. Viel wichtiger als die lokale Anwendung von Zinksalbe ist aber eine optimierte systemische Versorgung des Organismus mit Zink über die Nahrung. Da der Körper keine Zinkspeicher hat, muss eine tägliche Zufuhr von mindestens 15 Milligramm gewährleistet werden.

Zink wirkt dann am besten, wenn es organisch, beispielsweise gebunden an die Aminosäure Histidin vorliegt. Das ist der Grund dafür, warum Zink aus tierischen Lebensmitteln besser verfügbar ist als aus pflanzlichen. Das zeigen auch aktuelle wissenschaftliche Analysen der Universität Mainz unter Leitung von Professor Schopf. Zusammen mit Histidin nimmt der Körper Zink besser als andere Zinkverbindungen auf, verwertet es optimal und es erreicht die Zellen innerhalb kürzerer Zeit als andere Zinkverbindungen. Histidin funktioniert wie eine Art "Bio-Carrier", der Zink direkt zu den betroffenen Hautzellen transportiert, so Professor Schopf. Histidin gehört wie Zink zu den lebensnotwendigen Substanzen, die unser Körper selbst nicht aufbauen kann und daher mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Hinzu kommt, dass Histidin durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften selbst zum Schutz der Hautzellen beiträgt: Ähnlich wie die Vitamine E und C wirkt es antioxidativ und fängt die bei Entzündungen entstehenden, zellschädigenden freien Radikale ab. Neue wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich Hautzellen unter dem Einfluss von Zink-Histidin rascher regenerieren können. Zink ist essentiell für die Epithelisierung, also die Bildung von Haut, so Müller. Für entzündliche Hauterkrankungen bedeutet dies eine schnelle Heilung der betroffenen Hautareale. Interessant speziell für Menschen, die an Neurodermitis leiden, sind neben den regenerierenden, wundheilungsfördernden und entzündungshemmenden auch die antiallergischen Eigenschaften von Zink. Wer seinen Zinkbedarf mit der Nahrung nicht decken kann, einem Zinkmangel vorbeugen oder diesen beheben möchte, ist gut beraten, Zinkkapseln einzunehmen, so das Ergebnis des DIET-Workshops. Weitere Informationen zum Thema Zink: http://www.diet-aachen.de.

Weitere Auskünfte erhalten Sie beim
Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.)
Kurbrunnenstr. 5
52066 Bad Aachen
Tel.: 0241-6 08 08 30
Fax:  0241-6 08 08 34
oder im Internet unter www.DIET-Aachen.de

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