Erster menschlicher Embryo nach Eierstockverpflanzung
Hoffnung für nach Krebstherapie unfruchtbare Frauen
An der Cornell University ist es erstmals gelungen, nach einer Eierstockverpflanzung Keimzellen und einen lebensfähigen Embryo zu erzielen. Das Team um Kutluk Oktay entnahm einer 30-jährigen Frau einen schmalen Streifen Eierstockgewebe, bevor sie durch Brustkrebsbehandlung unfruchtbar wurde. Das Gewebe wurde eingefroren und sechs Jahre später unter die Haut ihres Bauches transplantiert. Nach drei Monaten begann das Gewebe normal seine Funktion zu erfüllen und Keimzellen zu produzieren. Die lebensfähigen Keimzellen wurden im Reagenzglas befruchtet. Der entstandene Embryo wurde der Frau implantiert. Die Implantation führte jedoch zu keiner Schwangerschaft.
Laut Oktay sind mit diesem Verfahren zwei entscheidende Fortschritte erzielt worden. Frauen könnten ihre Fruchtbarkeit durch das Tiefgefrieren von Eierstockgewebe erhalten und eine Schwangerschaft bleibe auch mit lange gelagertem Gewebe möglich. Hoffung bedeutet dieser Ansatz laut NewScientist auch für jene Mädchen, die zu jung für eine künstliche Befruchtung sind, wenn sie gegen Krebs behandelt werden.
Fortschritte bei der Art der Entnahme ermöglichten dem Team die Gewinnung von 20 Eizellen. Acht dieser Zellen waren für eine künstliche Befruchtung geeignet. Zwei dieser Keimzellen wurden in der Folge mittels intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) befruchtet. Einer der beiden gewonnenen vierzelligen Embryonen eignete sich für die Implantation. Die Wissenschaftler hoffen, in den nächsten ein bis zwei Jahren auch eine Schwangerschaft ermöglichen zu können. Die Forschungsergebnisse wurden in dem Fachmagazin The Lancet.
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