Neue Patienten-CD erspart Mehrfach-Röntgen / Medizinische Bilder können am PC betrachtet werden

Das "Schlaganfall-Info-Mobil" ist von Mai bis August 2001 in 40 deutschen Städten unterwegs. Die medizinischen Untersuchungsgeräte an Bord ermöglichen es dem beratenden Arzt, innerhalb von zehn Minuten das persönliche Schlaganfallrisiko zu ermitteln. Foto: Bayer AG


Das Institut für Telematik hat ein sogenanntes "Patienten-CD-System" vorgestellt, das dem Kranken unnötige Strahlenbelastung durch Mehrfach-Röntgen ersparen helfen soll. Bei Untersuchungen könne der Arzt künftig Röntgenbilder, aber auch Tomographie- und Ultraschallaufnahmen als digitale Daten schnell auf eine CD-ROM brennen, erläuterte Institutsleiter Professor Christoph Meinel (47) den Vorteil des neuen Verfahrens. Der Patient bekomme die CD ausgehändigt und könne sie zu jedem anderen Arzt mitnehmen. Eine leistungsfähige Betrachtungs-Software, die auf der Patienten-CD gespeichert sei, sorge dafür, dass die Bilder an jedem herkömmlichem PC angeschaut werden können – verlustfrei und in hervorragender Qualität.

Wie Professor Meinel betonte, bietet die Patienten-CD neben der Einsparung radiologischer Untersuchungen weitere Vorzüge: "Zum Beispiel können Schwangere Ultraschall-Aufnahmen ihres Babys daheim am PC-Monitor vergrößern, das digitale Röntgenbild vom komplizierten Knochenbruch kann man für Familienangehörige und Freunde ausdrucken und beim Krankengymnasten hilft die Patienten-CD, die Physiotherapie noch gezielter anzusetzen". Entwickelt wurde das preisgünstige und leicht zu bedienende System in Zusammenarbeit mit dem Trierer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, einem Lehrkrankenhaus der Universität Mainz.

"Vorkenntnisse braucht man weder für die Herstellung, noch für die Nutzung der Patienten-CD", hob Professor Meinel hervor. Der Arzt, der sich lediglich mit einem speziellen PC ausstatten müsse, könne die CD-ROM verschenken oder dem interessierten Patienten gegen Zahlung eines Betrages überlassen. Das auf der Patienten-CD gespeicherte Betrachtungsprogramm erlaube außer der Vergrößerung per Lupen-Funktion auch das Messen von Abständen und Winkeln sowie die Veränderung des Kontrastes. Gespeichert werden die Bildserien auf der CD-ROM in dem von Medizinern international anerkannten Format DICOM 3.

Das Institut für Telematik ist ein als eingetragener Verein verfasstes, gemeinnütziges und außeruniversitäres Institut. Mit der Fraunhofer-Gesellschaft verbunden, entwickelt es anwenderfreundliche und praxistaugliche Hightech-Lösungen im Schnittbereich von Telekommunikation und Informatik. Telemedizin ist einer der Schwerpunkte.

Institutsleitung
Prof. Dr. sc. nat. Christoph Meinel
Bahnhofstraße 30-32
D-54292 Trier
Telefon +49 (0) 651-97551-0
Telefax +49 (0) 651-97551-12
Handy 0172 – 6 84 86 84
Internet: http://www.ti.fhg.de
E-mail: telematik@ti.fhg.de

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