Siemens stellt den weltweit ersten 64-Zeilen-Computertomographen vor

Somatom Sensation 64 benötigt nur 0,37 Sekunden pro Rotation

Der weltweit erste 64-Zeilen-Computertomograph (CT) kommt aus dem Hause Siemens: Unter der Bezeichnung „Somatom Sensation 64“ basiert er auf der so genannten Speed4D Technologie – mit der leistungsstarken Röntgenröhre Straton als Kernelement. Das System wird nach einer umfassenden, klinischen Testphase voraussichtlich ab Herbst 2004 den 16-Zeilen-CT als bisheriges Top-Modell ablösen. Durch eine Leistung von 0,37 Sekunden pro Rotation erreicht der Computertomograph eine beispiellose Geschwindigkeit, gleichzeitig bietet eine von Siemens völlig neu entwickelte Detektortechnologie eine nicht gekannte Bildauflösung von 0,4 Millimetern bei Ganzköper- und Herzbildgebung. Dadurch verbessert sich die Effizienz in Kliniken und Praxen nachhaltig.

Die Speed4D Technologie, das Herzstück des neuen 64-Zeilers, besteht aus der neuen Röntgenröhre Straton, sowie den Software-Lösungen WorkStream4D zur Verbesserung des Arbeitsablaufs und des Datenhandlings, syngo InSpace4D für die Befundung des schlagenden Herzens und CARE Dose4D für die automatische Dosisanpassung in Echtzeit. „Diese Komponenten ermöglichen die Anwendung innovativer Mehrschicht-CT-Technologie und die effiziente Integration komplexer Bildgebungsverfahren in die tägliche klinische Praxis“, erläuterte Dr. Richard Hausmann, Leiter des Geschäftsgebietes Computertomographie bei Siemens Medical Solutions.

Zusammen mit dem neuesten von Siemens entwickelten Ultra Fast Ceramic (UFC) Detektordesign und der integrierten Detektorelektronik realisiert die Speed4D Technologie die Erfassung von bis zu 64 Zeilen pro Gantryumdrehung. Straton ist dabei die erste und einzige Röntgenröhre, die für eine Gantrygeschwindigkeit von bis zu 0,37 Sekunden pro Umdrehung vorbereitet ist, um kleinste Details der Herzanatomie auch bei höheren Herzfrequenzen ohne Bewegungsartefakte darstellen zu können. Die Röntgenröhre verfügt zudem über eine direkt gekühlte Anode, da alle mechanischen Teile außerhalb des Röhrenvakuums liegen. Dies führt zu beispiellosen Kühlraten von fünf Millionen Heat Units (MHU) pro Minute und macht bei fast null MHU große Wärmespeicherkapazitäten unnötig. Selbst unter größter Belastung kühlt die neue Röhre innerhalb von nur 20 Sekunden ab – deutlich weniger Zeit, als man für die Initiierung des nächsten Scans oder die Positionierung des nächsten Patienten benötigt. Mit einem fortschrittlichen elektromagnetischen Steuerungssystem für den Röntgenfokus verdoppelt die Straton-Röhre die Abtastdichte der Organe und führt zu einer deutlich verbesserten Auflösung.

Das Softwaretool WorkStream4D reduziert die bei jeder Untersuchung anfallenden Datenmengen und schafft damit die wesentliche Voraussetzung für den Umgang mit den enormen Datenmengen moderner CT-Bildgebung. Die diagnostischen Informationen der bis zu 2.000 dünnen Schichten, die bei einem hochauflösenden Scan anfallen, können durch direkte dreidimensionale Rekonstruktion der Rohdaten in einer vordefinierten Serie von Bildebenen dargestellt werden. Dies ermöglicht eine umfassende und sichere Diagnose mit bester Bildqualität, reduziert aber gleichzeitig das Datenvolumen auf ein Zehntel. Zudem macht WorkStream4D manuelle Rekonstruktionsschritte überflüssig: Innerhalb standardisierter Protokolle plant der Nutzer die Bildebenen, die er für die Diagnose benötigt, die Software übernimmt den Rest. Deutlich schneller als bisher funktioniert damit auch die Aufnahme schräger Ebenen des Körpers, also die Darstellung so genannter obliquer und doppelt obliquer Bilder, was eine schnellere Diagnose auch bei komplexer Anatomie erlaubt.

Mit syngo InSpace4D kann man Organe in Bewegung exakter darzustellen. „Bisher waren vierdimensionale CT-Aufnahmen des schlagenden Herzens wegen zu langwieriger Verarbeitungsschritte kaum realisierbar“, sagte Dr. Richard Hausmann. „Nun können Schichten in bis zu 24 Phasen des Herzzyklus in Echtzeit verarbeitet werden, so dass eine dynamische vierdimensionale Bewertung möglich wird.“
Ein weiterer Bestandteil der Speed4D Technologie ist eine Verbesserung von CARE (Combined Applications to Reduce Exposure), der Initiative für die Reduktion der Strahlendosis bei CT-Untersuchungen. Das neue CARE Dose4D analysiert die Querschnittsanatomie jedes individuellen Patienten in Echtzeit und passt die abgegebene Röntgendosis entsprechend an, ohne dass der Nutzer eingreifen muss. Dies vereinfacht den Scanvorgang erheblich und führt auch bei großen Volumenuntersuchungen und bei Untersuchungen von Kindern zu optimaler Bildqualität bei der niedrigsten möglichen Dosis. Erste klinische Erfahrungen mit CARE Dose4D beweisen Dosisreduktionen von bis zu 66 Prozent bei durchschnittlichen erwachsenen Patienten.

Der Somatom Sensation 64 arbeitet mit der von Siemens entwickelten einheitlichen Benutzeroberfläche syngo, der intuitiven Softwareplattform für alle bildgebenden Modalitäten und Systeme. Syngo vereinheitlicht die Bedienprozesse über unterschiedlichste Systeme wie zum Bespiel Magnetresonanztomographen oder CT hinweg. Die Softwareplattform wurde bisher weltweit mehr als 15.000 Mal verkauft.

Media Contact

Holger Reim Pressereferat Medical Solutions

Weitere Informationen:

http://www.siemens.com/medical

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