Urologen fordern PSA-Screening zur Früherkennung

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie fordert zur Früherkennung des Prostatakarzinoms ein PSA-Screening (Prostataspezifisches Antigen). Dabei sei es das Ziel, diejenigen Männer zu identifizieren, bei denen ein womöglich aggressiver Krebs noch in einem sehr frühen Stadium und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit heilbar ist. Dies sagte der Urologe Professor Dr. Wolfgang Weidner, Gießen, Vorstandsvorsitzender der Hessischen Krebsgesellschaft, auf einer Pressekonferenz anlässlich der von Bayer HealthCare und der BKK Hessen unterstützten Hessischen Prostata-Aktionstage.

Mit zirka 40.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland ist das Prostatakarzinom (PCA) die häufigste Krebsart des Mannes. Aber nur zwölf Prozent aller Anspruchsberechtigten nehmen die Krebsvorsorgeuntersuchung beim Urologen wahr. „Ein Mann hat ein Risiko von 17 Prozent, in seinem Leben ein Prostatakarzinom zu bekommen. Das Risiko verdoppelt sich, wenn der Vater oder ein Onkel an einem PCA erkrankt ist“, sagte Professor Dr. Rainer Hofmann, Marburg. Wenn ein Karzinom rechtzeitig im organbegrenzten Stadium erkannt wird, sind die Heilungschancen mit 85 bis 100 Prozent sehr gut.

Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Urologie sollte die jährliche Krebsvorsorge ab einem Alter von 50 Jahren erfolgen. Die Früherkennungsmaßnahme sollte auf das 45. Lebensjahr vorgezogen werden, wenn eine familiäre Belastung besteht, fügte Weidner hinzu. Eine letzte Vorsorgeuntersuchung erfolgt dann mit etwa 75 Jahren.

Eine umfassende Aufklärung im Rahmen der Aktionstage erhofft sich die BKK auch bezüglich des PSA-Tests. Dieser Bluttest wird derzeit noch nicht von den Kassen erstattet, außer wenn ein krankhafter Befund vorliegt, betonte Regina Spellerberg, BKK Wetzlar. Die BKK setze sich für eine Erstattung des Tests für alle anspruchsberechtigten Männer ein.

Bayer stellt für die Aktionstage kostenlos den Test zur Messung des komplexierten PSA (cPSA) zur Verfügung, sagte Dr. Hermann Butz, Bayer Vital GmbH, Division Diagnostika, Fernwald. Das cPSA liegt insbesondere bei Tumorerkrankungen der Prostata in höheren Anteilen vor, während die bisher übliche Bestimmung des totalen PSA (tPSA) neben dem komplexierten PSA auch das freie PSA erfasst.

Das freie PSA ist insbesondere bei gutartigen Erkrankungen der Prostata erhöht. Dies kann bei der Messung des gesamten PSA recht häufig zu falsch-positiven Ergebnissen führen, wenn eine gutartige Prostatavergrößerung vorliegt. In mehreren klinischen Studien wurde festgestellt, dass die Bestimmung des cPSA zur Diagnose des Prostatakarzinoms effizienter ist als die Messung des totalen PSA. Mit dem cPSA-Test kann die Anzahl unnötiger Gewebeentnahmen aus der Prostata (Biopsien) reduziert werden. Weniger falsch-positive Ergebnisse bedeutet auch, dass vielen Männern die Angst genommen wird, an einem Prostatatumor erkrankt zu sein.

Bei der Kölner und der Saarländischen Prostatakarzinom-Kampagne wurden bereits Tausende von Männern mit dem cPSA-Test untersucht. In Hessen wird erstmals der Test von Bayer als primäre Früherkennungsmaßnahme eingesetzt. Die Aktionstage fanden in Gießen, Darmstadt, Marburg und Offenbach statt. Die Zielgruppe sind Männer im Alter zwischen 50 und 75 Jahren, bei denen der PSA-Wert noch nicht bestimmt wurde.

Die Bayer HealthCare AG, ein Teilkonzern der Bayer AG, gehört zu den weltweit führenden innovativen Unternehmen in der Gesundheitsversorgung mit Arzneimitteln und medizinischen Produkten und erzielt einen Umsatz von etwa 10 Milliarden Euro.

Das Unternehmen bündelt die Aktivitäten der Divisionen Animal Health, Biological Products, Consumer Care, Diagnostics und Pharma. Weltweit sind mehr als 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Bayer HealthCare AG tätig.

Die Bayer HealthCare AG erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt innovative Produkte, um die Gesundheit von Mensch und Tier weltweit zu verbessern. Die Produkte dienen der Diagnose, der Vorsorge und der Behandlung von Krankheiten und leisten einen Beitrag zu einer besseren Lebensqualität.

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