Hypnotherapie hilft bei Reizkolon

Positiver Effekt hält bis zu fünf Jahre an

Wissenschaftler des Withington Hospital haben nachgewiesen, dass Hypnotherapie bei 71 Prozent der behandelten Reizkolon-Patienten Behandlungserfolge erzielt. Der positive Effekt der Behandlung hielt laut BBC bis zu fünf Jahre nach der Behandlung an. Die Studie, an der 200 Patienten teilnahmen, wurde im Fachjournal Gut veröffentlicht. Bei manchen Patienten können psychologische Faktoren und Stress eine Rolle bei der Auslösung oder zumindest Verstärkung der Symptome spielen. Ob diese Faktoren die eigentlichen Auslöser sind, ist derzeit noch nicht erforscht. Entscheidend scheint zu sein, dass die Behandlung die Einschätzung der Symptome durch die Patienten nachhaltig verändert.

Die Patienten erhielten bis zu zwölf Wochen lang einstündige Hypnotherapie-Behandlungen. Sie wurden gebeten ihre Symptome, die Lebensqualität, das Ausmaß ihrer Angstgefühle und Depressionen vor und nach der Behandlung sowie bis zu sechs Jahre später einzuschätzen. Die Mehrzahl der Befragten gab an, dass die Schlaftherapie die Schwere ihrer Erkrankung deutlich verringerte und dieser Effekt auch mehrere Jahre lang anhielt. Auch Patienten mit einer zeitlich bedingten Verringerung der positiven Folgen gaben an, dass der Rückgang lediglich ein geringer war.

Die leitende Wissenschaftlerin Wendy Gonsalkorale erklärte, dass das Team aufgrund dieser Ergebnisse davon ausgehe, dass die Hypnotherapie als Standardbehandlung bei Reizkolon eingesetzt werden solle. Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Reizkolon, einer Erkrankung des Dickdarmes, und die Wirkung der Schlaftherapie sind derzeit nicht erforscht. Gonsalkorale vermutet einen Zusammenhang zwischen Schwierigkeiten bei der Muskelbewegung oder eine gesteigerte Empfindlichkeit der Darminnenwand. Die Hypnotherapie dürfte eine bessere Kontrolle über die Darmfunktionen ermöglichen. Mögliche Einflussbereiche sind die Beeinflussung der Hormonfreisetzung und die Nervenverbindung zwischen Darm und Gehirn. Zusätzlich dürfte sich die Reaktion des Gehirns auf Schmerzimpulse verändern.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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