Anstieg bei HIV-Neudiagnosen

Deutsche AIDS-Hilfe e.V. warnt vor weiteren Kürzungen bei HIV/AIDS-Prävention

Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) ist besorgt über den vom Robert Koch-Institut festgestellten Anstieg der neu diagnostizierten HIV-Infektionen. In Verbindung mit den in jüngster Zeit bereits vorgenommenen und für die Zukunft vorgesehenen Mittelkürzungen auf kommunaler und Landesebene drohe die bisher mit viel Kreativität und Engagement erfolgreich eingedämmte Epidemie außer Kontrolle zu geraten: „Wenn das für eine effektive HIV-Prävention und Gesundheitsaufklärung erforderliche flächendeckende Netz von Präventionsgruppen noch löchriger wird, können wir die am stärksten gefährdeten Menschen und Gruppen nur noch ungenügend erreichen“; erklärt Rainer Schilling, bei der DAH zuständig für die Prävention unter Männern, die Sex mit Männern haben.

Schilling kritisiert in diesem Zusammenhang auch die Pharmaindustrie, die mit aufwendigen und teuren Anzeigen nur die – unbestrittenen – Erfolge der Anti-HIV-Medikamente herausstelle und so das Bild vermittele, die Krankheit sei leicht behandelbar. „Dass die HIV-Infektion aber die schwerste sexuell übertragbare Krankheit ist, deren Behandlung oft schwere Nebenwirkungen mit sich bringt und wahrscheinlich lebenslang erfolgen muss, wird dabei oft ausgeblendet“, so der Präventionsexperte.

Besorgt ist die DAH auch über die in den letzten Jahren beobachtete Zunahme der Infektionen mit den klassischen sexuell übertragbaren Krankheiten, insbesondere mit Syphilis – letztere tritt in Deutschland derzeit fast ausschließlich bei Männern auf, die Sex mit Männern haben. „Sexuell übertragbare Krankheiten erhöhen das Risiko einer HIV-Infektion und schwächen das Immunsystem von Menschen, die bereits infiziert sind“, erläutert DAH-Referent Karl Lemmen. „Die AIDS-Hilfen klären deshalb schon seit Jahren auch über sexuell übertragbare Krankheiten auf und müssen diese Arbeit in Zukunft, gemeinsam mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst, noch intensivieren“, so Lemmen weiter. „Mittelkürzungen sind da kontraproduktiv und ziehen auf lange Sicht viel höhere Kosten für die Behandlung nach sich, als kurzfristig eingespart werden können.“

Media Contact

Karl Lemmen Deutsche AIDS-Hilfe

Weitere Informationen:

http://www.aidshilfe.de

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