Affendiät mindert Cholesterinspiegel

Nüsse, Ballaststoffe und Sojaprodukte verringern Herzinfarktrisiko

Der Speiseplan der nächsten Artverwandten des Homo sapiens, den Schimpansen, könnte auch uns Menschen gut tun, meinen kanadische Forscher. Untersuchungen haben jedenfalls ergeben, dass sich deren Nahrungszusammenstellung positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkt. Affen ernähren sich in erster Linie von Produkten, die reich an pflanzlichen Fetten sind, Ballaststoffen aus Hafer, Gerste und Auberginen, Sojaproteinen und Nüssen, berichtet die Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins New Scientist.

Die Forscher haben entdeckt, dass Patienten, die unter hohen Cholesterin-Werten litten, mit dieser Diät die Werte um mindestens ein Drittel senken konnten. Die gleiche Senkung von Cholesterin-Werten schafft auch ein Cholesterin-Synthese-Enzym-Hemmer, das Medikament Lovastatin. In Versuchen hatten die Forscher an Patienten einerseits das Medikament, andererseits eine Nahrungsumstellung untersucht. Studienleiter David Jenkins, Experte für Gefäßerkrankungen an der University of Toronto kommt zum Schluß, dass all diese Nahrungsmittel, die von den nächsten Vorfahren des Menschen verspeist werden, cholesterinsenkende Wirkung haben. „Wahrscheinlich sind diese Nahrungsmittel in der Evolution des Menschen verankert“, so der Wissenschaftler.

Die Versuchsgruppe erhielt entweder die „Affendiät“, eine herkömmliche cholesterinsenkende-Ernährung oder eine Standardmahlzeit mit dem Medikament Lovastatin. Die Untersuchung nach vier Wochen ergab, dass das schädliche LDL-Cholesterin bei den Versuchspersonen mit der Affendiät bei 29 Prozent gefallen war, bei 31 Prozent der Probanden, die das Medikament einnahmen und bei nur acht Prozent der Patienten, die fettarme Nahrungsmittel zu sich nahmen. Der Forscher kritisierte in diesem Zusammenhang, dass der Griff zu den Medikament häufig zu schnell passiere. Die natürliche Reduktion des hohen LDL-Cholesterin sei durch eine sinnvolle Diät schon möglich. Der Wissenschaftler attestierte dem Medikament zwar große Sicherheit, dennoch komme es bei manchen Patienten zu Problemen mit Leber- oder Muskelenzymen. Die Affendiät habe den meisten Probanden gut geschmeckt, allerdings mussten die Probanden große Mengen verzehren, um nicht Gewicht zu verlieren. Ein typisches „Human-Gericht der Affendiät“ war Tofu gebacken mit einer Ratatouille aus Auberginen, Zwiebeln und Paprika, dazu Gerste und anderes Gemüse als Beilage.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.newscientist.com

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