Malaria Vakzin wird getestet

Klinischer Test an 2.000 Kindern in Afrika gestartet

Wissenschaftler hoffen, einem wirksamen Malaria-Impfstoff gefunden zu haben. Die ersten klinischen Tests waren nach Angaben des Herstellers GlaxoSmithKline positiv verlaufen, nun sollen 2.000 Kinder in Afrika geimpft werden, berichtet BBC-online . Bei den Erwachsenen war der Impfschutz nämlich nach zwei Monaten vorbei. Die Experten hoffen, dass die Wirksamkeit bei Kindern länger andauert.

Täglich sterben in Afrika 3.000 Kinder an den Folgen der heimtückischen Krankheit. Schon in der Vergangenheit waren verschiedene Impfungen gegen Malaria erprobt worden. Die meisten hielten aber kaum das, was sie versprachen. Nach Angaben von BBC ist das Vakzin von GlaxoSmithKline das am weitesten entwickelte Medikament. Im nun folgenden Versuch werden Kinder geimpft, die in Gebieten leben, in denen die Malaria endemisch ist. Der Test wird über einen Zeitraum von 18 Monaten gehen. Das ist der längste klinische Test seit der Entwicklung des Impfstoffes.

In den umfassenden ersten Testreihen, die in Europa, den USA, Gambia und Mosambik durchgeführt wurden, war der Impfschutz bei Erwachsenen nach rund zwei Monaten vorbei. Die Wissenschaftler von GlaxoSmithKline zeigen sich zwar zuversichtlich, räumen aber zugleich ein, dass es noch fünf bis acht Jahre dauern werde, bis das Vakzin RTS,S/AS02 im Handel sein wird.

Wenn eine Anopheles-Mücke sticht, überträgt sie eine frühe Form des Malaria-Parasiten, den so genannten Sporozoit. Der Sporozoit tritt in den Blutkreislauf des Menschen ein und beginnt dort den ungeschlechtlichen Entwicklungszyklus. Sporozoiten dringen in die Leberzellen ein und entwickeln sich zur nächsten Zwischenstufe, den Schizonten. Beim Plasmodium falciparum, dem Erreger der Malaria tropica, der gefährlichsten Malaria-Form, entwickeln sich alle Schizonten in den Leberzellen zu reifen Zellen, welche die so genannten Merozoiten enthalten. Diese Merozoiten werden nach Zerstörung der Leberzelle freigesetzt und gelangen in das Blut, wo sie die roten Blutkörperchen befallen. Der neue Impfstoff will den Lebenszyklus des Parasiten in der frühen Sporozoit-Phase unterbrechen. Das Vakzin besteht nämlich aus einem Oberflächen-Protein des Sporozoiten und zwei anderen Substanzen, die das menschliche Immunsystem zum Angriff auf die „Eindringlinge“ animiert.

Die Studienleiter in Mosambik hoffen auf den positiven Ausgang der Versuche. „Malaria ist der Kinderkiller Nummer eins in Afrika“, so Pedro Alonso, Mediziner in Mosambik. Melinda Moore, Direktorin der Malaria Vaccine Initiative, die auch das Impfprojekt in Mosambik unterstützt, drängt jedenfalls auf eine baldige Lösung. „Jeder Monat Verspätung kostet 120.000 Kindern das Leben“.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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