Besseres Staging und Lokalisieren von Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs steht in der Liste der meistgefürchteten Krebsarten bei Frauen an zweiter Stelle, obwohl die Krankheit vermeidbar und heilbar ist, wenn sie früh genug erkannt wird. In einem niederländischen Institut wurde jetzt eine innovative nichtinvasive Fluoreszenz-Bildverarbeitungstechnik entwickelt, die auf kostengünstigste und schnellste Weise eine präzise Lokalisierung und Tumorstadienbestimmung (Staging) von Gebärmutterhalskrebs gestattet.

Von Gebärmutterhalskrebs sind zumeist ältere Frauen betroffen, doch die cervikale intraepitheliale Neoplasie (CIN), eine Vorstufe des Gebärmutterhalskrebses, tritt am häufigsten bei jüngeren Frauen auf. Eine allgemein angewandte Schlüsselstrategie sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie z.B. der Papanicolaou-Abstrich („Pap-Abstrich“), der eine wirksame Hilfe bei der erfolgreichen Prävention einer weiteren Ausbreitung einer Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung sein kann. Werden bei einem solchen Test abnorme zytologische Veränderungen diagnostiziert, so schließt sich ein klinisches Staging an, dessen exakte Spezifikation ein Fortschreiten der Krankheit verhindert.

Die Ergebnisse des klinischen Stagings, zu dem visuelle Untersuchungen und Biopsien gehören, sind entscheidend für die weitere Behandlung der Patientin. Eine Unterschätzung des Tumorstadiums würde in einer unvollständigen Behandlung und einem Übergang in ein malignes Stadium resultieren, während eine Überschätzung zu einem Trauma des Patienten und hohen Kosten führen würde. Gegenwärtig erfolgt die Inaugenscheinnahme normalerweise mit einem Kolposkop, doch diese Technik ist fehleranfällig, da sie stark von der Erfahrung des Arztes abhängig ist. Hinzu kommt, dass es meistens zwei Wochen dauert, bis die histopathologischen Ergebnisse vorliegen.

Die hier angebotene Innovation basiert auf der speziellen DR- (Double Ratio-) Fluoreszenztechnik. Es handelt sich um einen Bildverarbeitungs-Prototypen, dessen Funktionsweise derjenigen des Kolposkops sehr ähnlich ist. Dabei wird ein mit einer 1%-Lösung 5-Aminolävulinsäure getränkter Tampon eine Stunde vor der Untersuchung in die Vagina eingeführt. Das dadurch induzierte Protoporphyrin IX kann anschließend visualisiert werden. Bei dem entwickelten Prototypen wird zur Anregung dieses Effekts das gefilterte Licht einer Quecksilberlichtbogenlampe verwendet, während eine Kamera mit Bildverstärker zur Fluoreszenzdetektion dient.

Experimentelle Ergebnisse an Proben von 38 Patientinnen zeigten eine erhöhte Spezifität des Verfahrens für alle CIN-Stadien und stimmten gut mit pathologisch gewonnenen Ergebnissen überein. Im Vergleich zu anderen gängigen Verfahren könnte diese Neuheit genauere Ergebnisse für der Beurteilung der Schwere der Erkrankung liefern. Da das neue Verfahren weniger stark von der Erfahrung des Arztes abhängt, könnte es auch die Qualität der Diagnose und damit die Qualität der Therapie verbessern. Besonders interessant aber ist, dass die Technik auf dem Konzept ’Sehen und behandeln’ basiert und als solche schnelle und kostengünstige Ergebnisse liefert.

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