Reha für Krebspatienten nach Hochdosis-Chemotherapie und Stammzellentransplantation auf dem Prüfstand

Wissenschaftliche Studie über die Wirksamkeit eines spezifischen Rehabilitationsprogrammes für Krebspatienten nach Hochdosischemotherapie und Stammzellentransplantation

Hochdosis-Chemotherapie und Stammzelltransplantationen stellen vor allem für Patienten mit Leukämie und Lymphomerkrankungen oft die einzige Behandlungsform mit der Perspektive einer Heilung dar. Die Chance auf Heilung muss jedoch durch eine Reihe von Therapiefolgestörungen erkauft werden, für die sich Mediziner und Wissenschaftler der Abteilung Rehabilitationsonkologie der Freiburger Klinik für Tumorbiologie besonders interessieren. Unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Helge Bartsch startete jetzt eine umfangreiche Vergleichsuntersuchung zwischen Patienten nach allogener Transplantation, die ein speziell auf sie zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm erhalten und Patienten, die lediglich an einer ambulanten Nachsorge an den transplantierenden Zentren teilnehmen. Die Studie wird von der Deutschen José Carreras Leukämie Stiftung e.V., München unterstützt.

Vor fast zehn Jahren wurde im Institut für Rehaforschung und Prävention der Klinik für Tumorbiologie in Kooperation mit zahlreichen Transplantationszentren ein Konzept zur Rehabilitation von Patienten nach Hochdosistherapie und Stammzelltransplantation entwickelt. Sowohl die Transplanteure als auch die Freiburger Rehabilitationsmediziner um von Prof. Bartsch sind überzeugt, dass die spezifischen Anschlusstherapiekonzepte für die Patienten kurz- und mittelfristig sinnvoll und hilfreich sind. Ein definitiver Beleg des rascheren Abbaus von Therapiefolgen, einer schnelleren Gesundung sowie der zügigeren Integration der transplantierten Patienten in die Alltagsnormalität dank dieses Rehabilitationsprogrammes ist wissenschaftlich aber noch nicht abgesichert. Dies soll im Rahmen der Vergleichsuntersuchung von der Freiburger Arbeitsgruppe geleistet werden.

Das Projekt wird neben gesundheitsrelevanten Fragen auch die Auswirkungen auf die psychosoziale Situation der Patienten und deren Qualität der Wiedereingliederung in das persönliche und berufliche Umfeld untersuchen. Die Arbeiten werden zunächst von der Deutschen José Carreras Leukämie Stiftung für einen Zeitraum von drei Jahren durch Personal- und Sachkosten gefördert. Kliniker, Wissenschaftler und Förderer versprechen sich von den Ergebnissen eine verbesserte Identifizierung der Patienten, die besonders von Anschlussbehandlungskonzepten profitieren und denen damit eine beschleunigte und gefestigte soziale Integration ermöglicht wird.

Projektleiter: Prof. Dr. H. H. Bartsch; Team: Dr. med. A. Mumm, Prof. Dr. phil. J. Weis, Dipl. Psych. Petra Auclair, Klinik für Tumorbiologie Freiburg, Psychosoziale Abteilung

Förderung: Deutsche José Carreras Leukämie Stiftung e.V., München

Kontakt:

Klinik für Tumorbiologie
Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg
Barbara Riess
Tel.: 0761 – 206 – 1109
Fax: 0761 – 206 – 1107
E-Mail: riess@tumorbio.uni-freiburg.de

Media Contact

Barbara Riess idw

Weitere Informationen:

http://www.tumorbio.uni-freiburg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer