Erfolgreiche Chemotherapie bei Hodgkin-Krankheit

Kombitherapie führt zu geringerem Tumorwachstum und steigert Lebenserwartung

Morbus Hodgkin ist eine Erkrankung des lymphatischen Gewebes mit tumorartiger Wucherung. Forscher der Universität Köln untersuchten die Wirkung von drei unterschiedlichen Chemotherapien, wie das New England Journal of Medicine heute, Donnerstag, berichtet. Erhöhte Dosen der so genannten BEACOPP-Therapie resultieren demnach in besserer Kontrolle des Tumorwachstums und erhöhen die Lebenserwartung der Patienten.

Von 1993 bis 1998 behandelten Forscher um Volker Diehl 1.201 Hodgkin-Patienten in den fortgeschrittenen Stadien IIB, IIA, IIB und IV mit unterschiedlichen Kombinationstherapien. In drei Gruppen wurden die Wirkungen von COPP-ABVD, BEACOPP und einer erhöhten Dosis BEACOPP untersucht. Nach fünfjähriger Behandlung lag die Überlebensrate in der COPP-ABVD-Gruppe bei 83%, in der BEACOPP-Gruppe bei 88% und bei jenen Patienten mit erhöhter BEACOPP-Dosis bei 91%, berichten die Forscher. Unter erhöhter BEACOPP-Dosis schritt die Krankheit wesentlich langsamer voran als bei der COPP-ABVD- bzw. der Standard-BEACOPP-Behandlung.

Ausgewertet wurden die Daten von 1.195 Patienten, die in drei Gruppen geteilt wurden. Die 260 Personen der COPP-ABVD-Gruppe erhielten Cyclophosphamid, Vincristin, Procarbazin und Prednison abwechselnd mit Doxorubicin, Bleomycin, Vinblastin und Dacarbazin. Die BEACOPP-Gruppe (469 Personen) wurde behandelt mit Bleomycin, Etoposid, Doxorubicin, Cyclophosphamid, Vincristin, Pocarbazin und Prednison. 466 Patienten erhielten die erhöhte Dosis BEACOPP. Nach der Chemotherapie wurde bei einigen Patienten zusätzlich lokale Strahlentherapie eingesetzt.

Media Contact

Bettina Benesch pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer