Verbotene Substanzen in Nahrungsergänzungsmitteln

Nahrungsergänzungsmittel, die im Hochleistungssport eingesetzt werden können mit unzulässigen Prohormonen (Hormonvorstufen) verunreinigt sein. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung der Deutschen Sporthochschule Köln unter Leitung von Professor Wilhelm Schänzer und Dr. Hans Geyer.

Von Oktober 2000 bis November 2001 wurden nicht-hormonelle Nahrungsergänzungsmittel in 13 Ländern eingekauft. Sie stammen von 215 verschiedenen Firmen und wurden hauptsächlich in Fachgeschäften für Sportnahrung erworben. Von den 634 analysierten Produkten wiesen 94 (14,8 %) positive Befunde für verbotene anabol-androgene Steroide (sog. Prohormone) auf, die nicht auf der Packung deklariert waren.

Dr. Hans Geyer geht davon aus, dass die Steroide überwiegend als Verunreinigung, möglicherweise über schlecht gereinigt Abfüllanlagen in die Erzeugnisse gekommen sind. „Mit großer Wahrscheinlichkeit sind keine physiologischen Effekte durch diese Mengen zu erwarten“, so Geyer. Ausscheidungsversuche mit den steroidhaltigen Erzeugnissen führten jedoch zu positiven Dopingbefunden. Auch seien bei einer langfristigen Einnahme Gesundheitsrisiken für Frauen und Kinder nicht auszuschließen.

Geyer empfiehlt bei der Auswahl von Nahrungsergänzungsmitteln darauf zu achten, dass die Hersteller Qualitätskontrollen auf verbotene anabole Steroide durchführen oder Garantieerklärungen vorlegen, dass ihre Produkte bei Transport und Produktion nicht mit Prohormonen verunreinigt wurden. Eine entsprechende Datenbank mit Firmennamen findet sich auf den Internetseiten des Olympiastützpunktes Köln – Bonn – Leverkusen in der Rubrik „Nahrungsergänzungsmittel“.

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Gesa Maschkowski aid infodienst

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