Grippeimpfung per Nasentropfen statt Spritze
Immunisierung am Infektionsursprung
Eine Forschergruppe der Hebrew University of Jerusalem hat eine neue wirksame Methode für die Verabreichung von Impfstoffen gegen Grippe und andere Krankheiten entwickelt: Nasentropfen bzw. -spray. Verabreicht durch die Nase soll die Infektion im Gegensatz zur Injektion des Impfstoffes in das Muskelgewebe unmittelbar gestoppt werden. Die neue Methode wurde von der Yissum Research Development Company zum Patent angemeldet. Kontakte zur internationalen Pharma-Szene sollen bereits bestehen.
Trotz der Tatsache, dass die meisten Krankheitserreger (Pathogene) entweder durch das Atmungs- oder Verdauungssystem in den Körper eintreten, werden die meisten Impfungen durch eine Injektion in das Muskelgewebe verabreicht. In vielen Fälle, so die Forscher, besteht gegen eine Infektion an der Eintrittsstelle in den Körper zu wenig Schutz. Diesen Nachteil soll die neue Methode ausmerzen. Sie basiert auf positiv geladenen Liposomen (kugelförmige Vesikel mit einem wässrigen Innenraum, aufgebaut aus Phospholipid-Doppelschichten), die infektiöse Proteine transportieren. Werden Impfstoffe, die Liposome enthalten, verabreicht, reagiert das Immunsystem und bietet rasch Schutz. Dies hätten auch Versuche mit Labormäusen gezeigt. Im Vergleich zu anderen Impfstoffen wirkte die Liposomen-Rezeptor gegen Grippe besser. Klinische Versuche mit Menschen stehen noch aus.
Als einen weiteren Vorteil sehen die Entwickler, dass die Tropfen bzw. der Spray eigenständig verabreicht werden. Noch müssen die Tropfen zweimal im Abstand von einer Woche eingenommen werden. Ziel ist aber eine einmalige Immunisierung.
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