Knochenmark spendet Zellen fürs Gehirn

Hoffnung für neue Therapien bei neurologischen Schäden

Forscher der University of Minnesota haben nach eigenen Angaben erstmals bewiesen, dass sich adulte Stammzellen in wichtige Typen von Gehirnzellen differenzieren können. Den Beweis erbrachten die US-Forscher in dem sie die Stammzellen aus dem Knochenmark erwachsener Spender in die Blastozyste (Keimbläschen) einer Maus injizierten. Aus diesen frühen Embryonalstadien entwickelten sich Mäuse, die nicht nur eigene Hirnzellen, sondern auch Hirnzellen besaßen, die sich aus den adulten Stammzellen gebildet hatten, berichten die Forscher im Fachblatt Cell Transplantation.

Innerhalb des Gehirns entwickelten sich die transplantierten Zellen in Nervenzellen, die elektrische Impulse weiterleiteten, Gliazellen, die die Nervenzellen unterstützten und Myelin-bildende Zellen, die die Weiterleitung der elektrischen Impulse durch die Nervenzellen verstärkten, berichtet das Team unter der Leitung von Walter C. Low. Die Stammzellen produzierten die Nervenzellen in Gehirnregionen, die bei der Parkinson-, Huntington- und Alzheimer-Erkrankung sowie der Multiplen Sklerose degenerieren. „Dies zeigt, dass sich diese adulten Stammzellen in Nervenzellen verwandeln können, die mit anderen Nervenzellen im Gehirn kommunizieren und neuronale Schaltkreise bilden“, erklät Cahterine Verfaillie, Leiterin des Stammzelleninsituts an der University of Minnesota.

Die Forscher hoffen aufgrund dieser Erkenntnisse neue Therapien für neurologische Schäden entwickeln zu können. „Im nächsten Schritt wird untersucht, was geschieht, wenn die multipotenten adulten Vorläuferzellen aus dem Knochenmark Mäusen und Ratten mit neurologischen Schäden injiziert werden“, so Studienleiter Dirk Keene. Mit der Antwort wird innerhalb eines Jahres gerechnet.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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