Glühwürmchen unterstützen Zerstörung von Krebszellen

Auf Produktion giftiger Substanzen folgt „Selbstmord“

Londoner Wissenschaftler nehmen Glühwürmchen als mögliche Waffe gegen Krebs ins Visier. Forscher des University College London haben jenes Gen des Glühwürmchens in veränderte Krebszellen eingeschleust, das die chemische Produktion von Licht aktiviert. Durch das lichtproduzierende Substrat Luziferin leuchten die Krebszellen wie Glühwürmchen. „Die Zellen produzieren genug Licht, um ihren eigenen Tod auszulösen“, erklärt Theodossis Theodossiou vom National Medical Laser Center am College. Die in Kooperation mit dem Ludwig Institute of Cancer Research durchgeführte Studie wird in der aktuellen Ausgabe von Cancer Research publiziert.

Die Forscher veränderten die Krebszellen, die infolge dessen das Luziferase-Gen (Leuchtgen) exprimierten. Anschließend wurden die modifizierten Zellen mit dem passenden Substrat Luziferin inkubiert. Die Zellen wurden tatsächlich zu „Mini-Lampen“, schreiben die Wissenschaftler. Sie strahlten Licht ab, das ihre Zerstörung auslösen könnte. Nachdem ein lichtsensibilisierender Stoff beigefügt wurde, begingen die Zellen durch die Produktion giftiger Substanzen tatsächlich auch Selbstmord. „Das Licht sammelt sich innerhalb der Tumorzellen. Es bedarf daher keiner Penetration von außen“, erklärt Co-Autor John Hothersall vom Institute of Urology and Nephrology am College.

Ob die von Glühwürmchen inspirierte Behandlung bei Menschen zum Einsatz kommen wird, ist bislang noch unklar. Ein Forscherteam hat allerdings bereits gezeigt, dass die Beförderung des Luziferase-Gens in Prostata-Krebszellen möglich ist.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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