Körperliche Aktivität kann Brustkrebsrisiko senken

Schützt körperliche Aktivität vor Krebserkrankungen? Dieser Frage gehen Epidemiologen seit langem nach. Dr. Karen Steindorf hat in Zusammenarbeit mit Privatdozentin Dr. Jenny Chang-Claude und weiteren Wissenschaftlerinnen des Deutschen Krebsforschungszentrums in einer Fall-Kontroll-Studie zum Brustkrebsrisiko vor den Wechseljahren festgestellt, dass moderate körperliche Aktivität das Brustkrebsrisiko senken kann. Besonders durch Rad fahren ergab sich ein deutlich positiver Trend.

In der Januar-Ausgabe des American Journal of Epidemiology* präsentieren die Wissenschaftlerinnen Ergebnisse zum Zusammenhang von körperlicher Aktivität und Brustkrebs in Deutschland. 1246 Frauen, darunter 360 Brustkrebs-Patientinnen, wurden nach der Häufigkeit, Intensität und Dauer von körperlichen Aktivitäten im Alter von 12 bis 19 Jahren und während des jungen Erwachsenenalters zwischen 20 und 30 Jahren befragt. Dabei standen nicht nur diverse Sportarten im Blickpunkt, sondern ebenso körperliche Tätigkeiten im Haushalt und Beruf, sowie zu Fuß gehen und Rad fahren.

Frauen mit moderater Gesamtaktivität hatten ein niedrigeres Brustkrebsrisiko als körperlich wenig aktive Frauen. Extreme körperliche Aktivität senkte jedoch das Brustkrebsrisiko nicht. Als mögliche Erklärung wird eine Stärkung des Immunsystems durch mäßige körperliche Aktivität diskutiert. Zu viel Anstrengung könnte dagegen zu einer Schwächung der Abwehrkräfte führen oder sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken. Betrachtet man die einzelnen Aktivitäten getrennt, zeigt sich ein sinkendes Brustkrebsrisiko, je öfter das Fahrrad benutzt wird. So konnten Frauen, die am häufigsten radelten – beispielsweise mehr als drei Stunden pro Woche bei mittlerem Tempo -, ihr Brustkrebsrisiko um 34 Prozent senken. Für Frauen, die im Alltag bereits körperlich sehr aktiv waren, brachte zusätzlicher Sport keine weitere Risikoreduktion.

Die Epidemiologinnen vermuten, dass beim Rad fahren ein positiver Effekt am deutlichsten zum Ausdruck kam, weil sich die Frauen bei der Befragung an diese Art der körperlichen Betätigung besonders gut erinnern konnten. Andere Aktivitäten gaben sie möglicherweise weniger genau wieder. Zukünftige Studien sollten besonders nationale Unterschiede der Bewegungsgewohnheiten einbeziehen.

Media Contact

Dr. Julia Rautenstrauch idw

Weitere Informationen:

http://www.dkfz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer