Bewährtes Asthmamittel hat in den USA die Zulassung für das Anwendungsgebiet Heuschnupfen erhalten

Auch in Deutschland steht die Zulassung in Aussicht

Whitehouse Station (New Jersey), USA (ots) – Das Asthmamittel Singulair(R) hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA nun auch die Zulassung zur Therapie von Patienten mit Heuschnupfen (saisonale allergische Rhinitis) erhalten. Der in diesem Medikament enthaltene Wirkstoff Montelukast hemmt die Wirkung der sogenannten Leukotriene, die als Botenstoffe an verschiedenen allergisch und nicht-allergisch bedingten Entzündungsreaktionen beteiligt sind. Dieses Prinzip hat sich in der Asthmatherapie bereits etabliert und ist für die Heuschnupfen-Therapie ein völlig neuer Ansatz.

Bisher werden bei Heuschnupfen-Patienten vor allem Antihistaminika eingesetzt, mit denen die allergischen Reaktionen auf den Botenstoff Histamin gehemmt werden können. In den letzten Jahren wurde jedoch deutlich, dass Histamin zwar für die allergische Reaktion ein wichtiger, aber nicht der einzige wichtige Botenstoff ist. Dies erklärt auch, warum durch Antihistaminika nicht alle Symptome gut gelindert werden können. So lässt sich zum Beispiel das Symptom der verstopften Nase durch Antihistaminika nur unzureichend beeinflussen.

Leukotriene sind Botenstoffe, die speziell im Rahmen von Entzündungen produziert werden und an vielen verschiedenen Reaktionen beteiligt sind. Durch Hemmung der Leukotriene, wie zum Beispiel durch den Wirkstoff Montelukast (SINGULAIR(R)), konnte in wissenschaftlichen Studien eine effektive Linderung der Symptome von Heuschnupfen-Patienten erreicht werden.

Dabei fiel auf, dass auch das so schwer behandelbare Symptom der verstopften Nase gebessert wurde.

Daran geknüpft sind die Hoffnungen vieler Betroffener. Denn der allergische Schnupfen ist hierzulande die häufigste Erkrankung allergisch veranlagter Menschen. Nach den Daten des Weißbuches „Allergie in Deutschland 2000“ ist im Durchschnitt etwa jeder fünfte Erwachsene betroffen – doch nur ein Bruchteil der Betroffenen erhält eine adäquate Behandlung. Der Einsatz von Singulair(R) bei diesen Patienten könnte nicht nur eine neue Möglichkeit der effektiven Symptomlinderung für Heuschnupfen- Patienten bedeuten – da viele der Betroffenen gleichzeitig auch Asthma haben, könnten mit diesem Medikament beide allergischen Manifestationen gleichzeitig erfasst werden.

In Deutschland ist Singulair(R) als einziger Leukotrien- Rezeptorantagonist für die Asthmatherapie zugelassen und steht in drei Darreichungsformen zur Verfügung: als Filmtablette für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene, als Kautablette „Singulair(R) junior“ für Kinder von 6-14 Jahren sowie als Kautablette „Singulair(R) mini“ für Kinder von 2-5 Jahren. Auch in Europa wurde inzwischen die Zulassung für das Anwendungsgebiet der saisonalen allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) beantragt.

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