Neue Studie bringt Hoffnung für Patienten mit Akromegalie

Aktuelle Publikation in Clinical Endocrinology

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Haupttodesursache bei Patienten, die unter Akromegalie, einer seltenen Hormonstörung, leiden. Eine Studie, die kürzlich im Journal of Clinical Endocrinology veröffentlicht wurde, zeigt, dass mit Sandostatin® LAR® die akromegale Kardiomyopathie und die damit verbundene Krankheits- und Todesrate bei jungen Akromegalie-Patienten reduziert werden kann. Weltweit leiden schätzungsweise 244.000 Menschen an Akromegalie.

Akromegalie ist eine heimtückische Krankheit, die chronische Verformungen und Vergrößerungen der inneren Organe verursachen kann. Sie bleibt jedoch häufig unerkannt – mitunter bis zu 15 Jahre lang –, so dass sie bei den Patienten erst nach dem Auftreten von Begleiterkrankungen wie Hypertonie oder Diabetes diagnostiziert wird. Akromegalie-Patienten weisen infolge ihres Zustandes typischerweise erhöhte Glukose-, glykolisierte Hämoglobin-, Insulin-, LDL-, Cholesterin- und Triglycerid-Spiegel auf. Weitere Komplikationen im Zusammenhang mit Akromegalie sind respiratorische Erkrankungen wie Obstruktionen der oberen Luftwege sowie Tumorerkrankungen, z.B. Dickdarmkarzinome. Kardiale Erkrankungen stellen bei Akromegalie-Patienten die Hauptkrankheits- und Todesursache dar und betreffen ungefähr 80 Prozent dieser Patienten.

Linksventrikuläre Gewebemasse (LVM) bei jungen Patienten zu 100 Prozent normalisiert

Forscher der Universität „Federico II” in Neapel/Italien wollten herausfinden, ob bei jungen Akromegalie-Patienten (Alter < 40 Jahre) mit kurzer Krankheitsdauer häufiger ein Rückgang der akromegalen Kardiomyopathie festgestellt wird, wenn sie mit Sandostatin® LAR® behandelt werden, als bei älteren Patienten mit längerer Krankheitsgeschichte. Die akromegale Kardiomyopathie ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, bei der aufgrund übermäßigen Wachstums der Herzmuskel geschädigt wird und somit das Blut nicht mehr ausreichend pumpen kann. „Die Studie zeigt, dass bei jungen Patienten eine Umkehrung der akromegalen Kardiomyopathie erreicht werden kann – vorausgesetzt, die Diagnose erfolgt frühzeitig und es wird eine schnelle und wirkungsvolle Behandlung wie die mit Sandostatin® LAR® eingeleitet“, erklärt Dr. Annamaria Colao, Principal Investigator im Rahmen der veröffentlichten Studie und Dekan des Department of Molecular and Clinical Endocrinology and Oncology der Universität „Federico II“ in Neapel/Italien. Akromegalie-Patienten haben typischerweise im linken Ventrikel eine vergrößerte Gewebemasse, die systolische Dysfunktion und schließlich kardiovaskuläre Erkrankungen verursacht. Während der offenen prospektiven Studie erhielten 22 Patienten (12 Frauen und 10 Männer im Alter zwischen 21 und 57 Jahren) mit aktiver, komplikationsfreier Akromegalie Sandostatin® LAR in einer Dosierung von 20 mg oder 30 mg alle 28 Tage über die Dauer von 12 Monaten. Es wurden jeweils vor und nach der Behandlung mit Hilfe der Echokardiographie die Herzstruktur und mit Hilfe der Äquilibrium-Radionuclid-Angiographie die Leistungsfähigkeit des linken Ventrikels untersucht. Nach 12 Monaten hatte Sandostatin® LAR® die LVM bei 100 Prozent der jungen Patienten (10 Patienten) und 50 Prozent der Patienten im mittleren Alter (12 Patienten) normalisiert (p<0,0001). Durch die Behandlung verbesserte sich bei 80 Prozent der jungen Patienten sowie bei 50 Prozent der Patienten mittleren Alters auch die Reaktion der linken ventrikulären Auswurffraktion (LVEF) auf Spitzenbelastungen. Belastungskapazität und ?dauer erhöhten sich nur bei den jungen Patienten. Hormonsuppression kann kardiovaskulare Veränderungen erfolgreich umkehren

Eine weitere Studie, die im Juli 2002 im Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass ein erhöhter Spiegel von Wachstumshormon (GH) und Insulin-Wachtumsfaktor-1 (IGF-1 = insulin growth factor-1) ebenso wie Akromegalie beträchtliche Auswirkungen auf die kardiovaskulären Risikoparameter haben. Die Studie hat gezeigt, dass Akromegalie-Patienten bereits im frühen Krankheitsstadium (< 5 Jahre) im Vergleich zu den Werten der Kontrollgruppe einige erhöhte kardiovaskuläre Risikoparameter aufweisen. Die Autoren der Studie geben an, dass die schädlichen Auswirkungen der früh beginnenden Akromegalie durch Senkung der GH/IGF-1-Spiegel 6 Monate nach der Arzneimitteltherapie aufgehoben sind. Beide Studien haben gezeigt, dass Akromegalie bereits im frühen Krankheitsstadium (< 5 Jahre) erhebliche Auswirkungen auf die kardiovaskulären Risikoparameter sowie die Herzmorphologie und -funktion hat. Die Ergebnisse legen nahe, dass Sandostatin® LAR® eine derartige akromegale Kardiomyopathie und die damit zusammenhängenden Krankheitsbilder bei jungen Patienten mit kurzem Krankheitsverlauf umkehren kann. Die Studie zeigt damit, dass eine frühzeitige Diagnose und effektive Behandlung unerlässlich sind. Quellen:

A. Colao et al., Reversal of acromegalic cardiomyopathy in young but not
in middle-aged patients after 12 months of treatment with the depot long-acting somatostatin analogue octreotide, Clinical Endocrinology, Februar 2003, 58: 169-176

Colao et al., Cardiovascular Consequences of Early-Onset Growth Hormon Excess,
The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 87 (7): 3097-3104

Die Novartis AG (NYSE: NVS) ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Pharma und Consumer Health. Im Jahr 2002 erzielte der Konzern einen Umsatz von CHF 32,4 Milliarden (USD 20,9 Milliarden) und einen Reingewinn von CHF 7,3 Milliarden (USD 4,7 Milliarden). Der Konzern investierte rund CHF 4,3 Milliarden (USD 2,8 Milliarden) in Forschung und Entwicklung. Novartis hat ihren Sitz in Basel (Schweiz). Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 72 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 140 Ländern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.novartis.de

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