Knochen brechen ähnlich wie Stahl
Erkenntnisse über Mechanik sollen Vorhersagen über Verletzungsrisiko verbessern
Knochen brechen nicht wie spröde Keramiken sondern eher wie Metalle. Dies haben amerikanische Forscher im Zuge der ersten Experimente zum Bruchverhalten von Knochen festgestellt. Noch bevor der Knochen brach, gelang es den Wissenschaftlern Mikrorisse im Knochen zu erzeugen. Als Untersuchungsobjekt diente der Oberarmknochen einer verstorbenen jungen Frau. Über die Ergebnisse berichten die Forscher des Lawrence Berkeley National Laboratory der University of California/Berkeley und der University of California/San Francisco im Fachmagazin Nature Materials.
Bei der mikroskopischen Analyse der Risse stellten die Forscher unter der Leitung von Robert Ritchie von der University of California in Berkeley fest, dass die Risse das Knochengewebe nicht vollständig durchtrennten. Zwischen den winzigen Brücken blieben quasi Gewebebrücken bestehen, die den Knochen stabilisieren. Metalle verfügen über ähnliche Brucheigenschaften. Darüber hinaus stellten die Wissenschaftler fest, dass Knochen aufgrund ihrer Mikrostruktur auf eine mechanische Belastung nicht in jede Richtung gleich widerstandsfähig sind. Mit den neuen Erkenntnissen zur Mechanik des Knochenbruchs wollen die Forscher das Verletzungsrisiko älterer und kranker Menschen besser vorhersagen können.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft
Forschende an der ETH Zürich haben Bakterien im Labor so herangezüchtet, dass sie Methanol effizient verwerten können. Jetzt lässt sich der Stoffwechsel dieser Bakterien anzapfen, um wertvolle Produkte herzustellen, die…
Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren
Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…
Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht
Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…