Herbizid wirkt gegen Malaria

Antibakterielle Substanz eliminiert Plasmodium falciparum in 48 Stunden

Versuche mit dem Wirkstoff Fosmidomycin, das den Malaria-Parasiten Plasmodium falciparum abtötet, sind erfolgreich verlaufen. Die antibakterielle Substanz eliminierte den Parasiten bei Probanden in Gabun/Afrika im Durchschnitt innerhalb von 48 Stunden. Die Nebeneffekte waren laut Forschern der Universität Tübingen nur geringfügig.

Der Erfolg des Versuchs ist auf die Analyse des Genoms von Plasmodium falciparum, das im Oktober publiziert wurde, zurückzuführen. Forscher der Justus-Liebig-Universität folgerten, dass der antibakterielle Wirkstoff Fosmidomycin den Isoprenoid-Stoffwechsel im Parasiten blockieren könnte. Lebenswichtige Isoprenoide wie Cholesterin, Steroidhormone, Carotinoide und Zellmembranbestandteile werden von allen Lebewesen synthetisiert. Bakterien und Plasmodien benutzen allerdings dazu einen anderen Stoffwechselweg als Menschen. Dies macht den Isoprenoid-Stoffwechsel zu einem geeigneten Ziel für Antibiotika. Es zeigte sich, dass Fosmidomycin ein Enzym dieses Stoffwechsels blockiert und die Erreger damit aushungert.

Die Tübinger Wissenschaftler konnten nun bei 23 erwachsenen Probanden zeigen, dass Fosmidomycin bei einem Parasiten-Stamm wirkt, der auf die meisten herkömmlichen Medikamente resistent ist. Im nächsten Schritt soll der Wirkstoff bei Kindern getestet werden, da in den von Malaria heimgesuchten Regionen Erwachsene häufig chronisch dem Parasiten ausgesetzt und daher semi-immun sind. Wirkt Fosmidomycin auch bei Kindern, hat es eine noch größere Bedeutung, zitiert das Fachblatt New Scientist David Warhust von der London School of Hygiene and Tropical Medicine.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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