Forscher-Vision: Patienten können sich eigene Arterien züchten

Blutgefäße züchten statt Bypass-Operation

Mit der Erforschung der Bildung von Blutgefäßen wollen Wissenschaftler Patienten ihre „eigenen Arterien züchten“ lassen. Forscher der University of Birmingham konzentrieren sich dabei auf ein Protein, das für die Bildung von Gefäßnetzen verantwortlich sein soll. Eine auf dieser Forschung basierende Gentherapie könnte eine Alternative zu einer Herzkranzarterien-Bypass-Transplantation darstellen. Die British Heart Foundation fördert die Forschung mit rund 314.000 Euro.

Schwerpunkt der Forschung ist das Protein VEGF, das für die Bildung von Blutgefäßen wesentlich ist. Das Birminghamer Team konzentriert sich insbesondere auf einen speziellen Rezeptor für das Protein, VEGR R-1. Bislang gingen Mediziner davon aus, dass der Rezeptor mit der Bildung der Blutgefäße nicht in Zusammenhang steht. Jetzt bewiesen die britischen Forscher allerdings, dass der Rezeptor im aktivierten Zustand Stickoxid-Moleküle abgibt. Stickoxid fördert die Bildung von Blutgefäßnetzen, berichtet BBC.

Bei Laborversuchen mit endothelialen Zellen, die die Blutgefäße auskleiden, zeigte sich, dass durch eine Blockierung des Rezeptors die Bildung der Blutgefäße verhindert wird. Laut Asil Ahmed von der University of Birmingham könnte durch diesen Umstand eine Operation umgangen werden. „Man könnte eine ganze Arterie züchten. In der Petrischale hat es bereits funktioniert“, erklärte Ahmed. Darüber hinaus gibt es Substanzen, die den Rezeptor aktivieren. Ahmed geht davon aus, dass durch eine verstärkte Forschung im Blutgefäßbereich, auch wichtige Erkenntnisse für die Behandlung von Herzerkrankungen aber auch für Krebs gewonnen werden können.

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Sandra Standhartinger pressetext.austria

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