Medizintechnik medial: Kompetenzzentrum e-health in Lübeck geplant


Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen. Unternehmen, Hochschulen und Stadt präsentieren gemeinsames Konzept „electronic health“.

Die Arbeitsgruppe „medRegio LÜBECK“ hat heute das Konzept für die Einrichtung eines Kompetenzzentrums im Bereich e-health vorgestellt. „Die Hansestadt Lübeck ist der führende Standort für Medizintechnik und -informatik in Schleswig-Holstein. Mit dem Thema e-health wollen wir gemeinsam ein Zukunftsthema erschließen, das für die weitere Entwicklung unseres Technologiestandortes von besonderer Bedeutung ist“, so Bürgermeister Bernd Saxe. Unter dem Begriff „e-health“ versteht man dabei den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik im Kontext von Gesundheit.

Gemeinsames Konzept für ein Kompetenzzentrum
Der Arbeitskreis „medRegio LÜBECK“ hatte sich im Jahr 2001 gegründet, um einen inhaltlichen Beitrag zu der Gesundheitsinitiative des Landes Schleswig-Holstein zu leisten und den Standort Lübeck zu positionieren. Unter Mitwirkung der Lübecker Medizintechnik-Unternehmen Dräger und ESKA Implants, der Deutschen Telekom AG T-Com, der Medizinischen Universität zu Lübeck, der Fachhochschule Lübeck, der Technologie-Transfer Zentrale Schleswig-Holstein, der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein und der Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH wurde ein Konzept erstellt. Im Mittelpunkt dieses Konzeptes steht die Errichtung eines Kompetenzzentrums im Bereich e-health, das auf den Stärken des Standortes in den Bereich Medien und Medizintechnik basiert und aufbaut.

Während unter e-health heute noch relativ einfache Anwendungen wie die E-Mail-Kommunikation mit dem Arzt oder das Publizieren von Gesundheitsinformationen im Internet verstanden werden, sind mittelfristig weitere Anwendungen denkbar: die automatische Erinnerung von Patienten an Termine, Impfungen oder Kontrollen oder auch die Fernüberwachung medizinischer Werte. Solche Lösungen sollen von der Entwicklung über die Anwendung bis hin zur Vermarktung innerhalb dieses Kompetenzzentrums vorangetrieben werden. Das Ziel ist, Produkte und Dienstleistungen unter einem Dach zu entwickeln, die Anwendungen zu testen und nachfrageorientiert anzubieten. Komplettiert werden diese Bereiche durch ein spezifisches Aus- und Weiterbildungsangebot, um entsprechend qualifiziertes Personal für die Umsetzung der im Kompetenzzentrum entwickelten Anwendungen bereit zu stellen.

Die nächsten Schritte
„Das Kompetenzzentrum e-health soll zu einem Aushängeschild für den Medizintechnikstandort Schleswig-Holstein werden“, so Prof. Dr. Trautwein, Rektor der Medizinischen Universität zu Lübeck. Das Projekt wird vom Land Schleswig-Holstein gefördert, 50 % des Gesamtprojektvolumens von 183.000 Euro stammen aus dem Regionalprogramm 2000. Bis Ende diesen Jahres werden Arbeitsgruppen die konkreten Arbeitsinhalte sowie die Organisationsform überprüfen und festlegen. Anfang 2003 soll das Kompetenzzentrum nach dem derzeitigen Zeitplan seine Arbeit in Lübeck aufnehmen können.

Hintergrundinformationen zu den Mitgliedern des Arbeitskreises medRegio LÜBECK:
Die Dräger Medical AG & Co. KgaA entwickelt, produziert und vermarktet mit weltweit 4.800 Mitarbeitern ganzheitliche Problemlösungen für das Krankenhaus- und Gesundheitswesen mit Schwerpunkt im Akutbereich und gehört in diesem Segment weltweit zu den zehn größten Anbietern. Weitere Bereiche sind der klassische Geräte-Service, das Technische Gerätemanagement und Prozessberatung im Krankenhaus. Produziert wird in Deutschland, den USA, China und den Niederlanden.

Die ESKA Implants GmbH & Co. ist aus dem 1956 gegründeten Orthopädiefachgeschäft Schütt & Grundei hervorgegangen und beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit der Entwicklung und Herstellung von Gelenkimplantaten und Endoprothesen. Das Tätigkeitsfeld reicht von Produktideen, die weltweit zu über 900 Patenten geführt haben, über die Produktion bis hin zum Vertrieb.

Die T-Com bündelt als eine der vier Konzernsäulen der Deutschen Telekom AG Telekommunikationsangebote für Privatkunden und mittelständische Unternehmen. Durch Unterstützung von Projekten in den Bereichen Telemedizin und e-health verfügt die Telekom bereits über Erfahrung in diesen Fachgebieten.

An der Medizinischen Universität zu Lübeck werden 2.200 Studierende von 160 Professoren und Privatdozenten ausgebildet. Das Universitätsklinikum verfügt über 1.200 Betten und 15 klinische Institute. Hinzu kommen 17 Institute der technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Die MUL bietet im Nebenfach Medizin-Informatik im Diplomstudiengang Informatik an. Gemeinsam mit der Fachhochschule wird der Masterstudiengang „Medical Technology“ angeboten.
Die Fachhochschule Lübeck ist eine technisch-natur-wissenschaftliche Fachhochschule mit vier Fachbereichen und insgesamt zwölf Studiengängen. Die FHL bietet u.a. gemeinsam mit dem LBK Hamburg den Masterstudiengang „MBA Health Care Management“ sowie gemeinsam mit der MUL den Masterstudien-gang „Medical Technology“ an.

Die ttz SH beschäftigt 42 Mitarbeiter, darunter Experten aus den unterschiedlichsten Wirtschafts- und Wissenschaftsbereichen. Die ttz SH ist kompetenter Ansprechpartner zu allen Fragen der Innovationsförderung, des Innovationsmanagements und des Innovationsmarketings. Gemeinsam mit weiteren Projektbeteiligten hat die ttz SH im Auftrag des Landes die Studie zur Medizintechnik in Schleswig-Holstein erstellt.

Die Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH ist eine gemeinsame Gesellschaft des städtischen Projektentwicklers KWL GmbH, der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck, der Kreishandwerker-schaft Lübeck und des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Im Arbeitsbereich Standortentwicklung engagiert sich die Wirtschafts-förderung LÜBECK GmbH u.a. in den Branchen Medizintechnik und -informatik sowie Medienwirtschaft.

Die Geschäftsstelle des Arbeitskreises medRegio LÜBECK ist derzeit angesiedelt bei:

Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH
Falkenstrasse 11
23564 Lübeck

Weitere Informationen:
Björn P. Jacobsen
Tel. 04 51 / 7 06 55-21
Fax 04 51 / 7 06 55-20
E-mail 
jacobsen@luebeck.org

Corinna Landt
Tel. 04 51 / 7 06 55-471
Fax 04 51 / 7 06 55-20
E-mail 
landt@luebeck.org

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Frank Mindt idw

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