Wenn der Kopf nachlässt – Initiative HirnVital gestartet
Regelmäßig einmal im Jahr zur Krebsfrüherkennung – das ist für viele Menschen inzwischen schon fast selbstverständlich. Wie aber sieht die Vorbeugung in puncto Merkfähigkeit und geistiger Konzentration aus, die mit zunehmenden Alter bei jedem nachlässt?
Über die Initiative HirnVital® wollen vor allem Hausärzte nun darauf aufmerksam machen, dass man auch gegen nachlassende Hirnleistungen was tun und dem geistigen Verfall vorbeugen kann.
Mit Informationsmaterialien, die in der Praxis ausliegen oder -hängen, werden Allgemeinmediziner in den kommenden Monaten die Öffentlichkeit darauf hinweisen: Der von der Krankenkasse alle zwei Jahre zugestandene Gesundheits-Check up lässt sich mit der (allerdings selbst zu zahlenden) Untersuchung der Hirnleistung erweitern. „Check up 50 plus“ soll die Altersgruppe der Menschen „in den besten Jahren“ daran erinnern, dass unsere kleinen grauen Zellen vor allem danach deutlich abbauen. Kernstück ist dabei ein so genanntes psychometrisches Diagnoseverfahren – der Test zur Früherkennung von Demenzen mit Depressionsabgrenzung (TFDD) oder der Mini-Mental-Status-Test –, anhand dessen der Hausarzt feststellen kann, wie gut Aufmerksamkeitsfähigkeit, Gedächtnis und Reaktion noch funktionieren.
„Der Hausarzt kennt ja das soziale und räumliche Umfeld, die Arbeitssituation und die Familienverhältnisse seiner Patienten durch häufige Kontakte oft über Jahre hinweg und kann dadurch schon früh Veränderungen beobachten“, erklärte Prof. Dr. Klaus Wahle, Fortbildungsbeauftragter des Berufsverbandes Deutscher Allgemeinärzte (BDA), bei der Vorstellung des Konzeptes am Freitag in Köln, „das ist gerade bei der Diagnostik einer demenziellen Erkrankung besonders von Bedeutung, da es hier so früh wie möglich gilt, die richtige Diagnose zu stellen und Therapiemaßnahmen einzuleiten.“ Denn die Zahlen sprechen für sich: Die Hauptaltersgruppe der Menschen mit einer Demenz hat das 65. Lebensjahr überschritten – bei zunehmender Lebenserwartung. Durch frühes Erkennen lassen sich Risikofaktoren ausschalten und die Gehirnfunktion per Training beziehungsweise Medikamenten erhalten.
Zum Trainingsprogramm gehören übrigens Kinderspiele wie Memory, Quiz-Sendungen zum Mitraten, Wortspiele, aber auch ein Schultraining, wie das Auswendiglernen von Gedichten und Liedern, und das „angewandte“ (das heißt: alltagspraktische) Training, bei dem sich der Patient beispielsweise jeden Handgriff bewusst macht und ihn ausspricht oder in kleinen Diskussionsrunden kürzlich Gelesenes diskutiert.
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