Testverfahren verbessert Diagnostik von Eierstockkrebs

BRAHMS AG unterzeichnet Lizenzvertrag mit Deutschem Krebsforschungszentrum Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des israelischen Kaplan Hospital in Rehovot haben eine verbesserte Methode zur Diagnostik von Eierstock- und Gebärmutterkörperkrebs entwickelt. Die BRAHMS AG, ein europäisches Biotechnologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Hennigsdorf bei Berlin, will nun den Test für den klinischen Einsatz weiter entwickeln und hat einen Lizenzvertrag mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der israelischen Firma MOR-Research Applications Ltd. unterzeichnet.

Für Eierstockkrebs, der auch als „silent Killer“ bezeichnet wird, gibt es bisher noch keine eindeutige Diagnostik. Die Krebsart verläuft über lange Zeit symptomfrei und wird daher oft nur durch Zufall entdeckt. Meistens handelt es sich zu diesem Zeitpunkt bereits um Tumore, die in das umliegende Gewebe eingewandert sind und Tochtergeschwülste gebildet haben. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate beträgt je nach Stadium nur noch fünf bis 30 Prozent. Mit den bisherigen Methoden wie Ultraschall und Immunfärbung konnte oft erst bei einem operativen Eingriff erkannt werden, wie weit die Erkrankung des Gewebes fortgeschritten ist.

Bei dem Diagnoseverfahren für Eierstocktumore handelt es sich um einen spezifischen Nachweis des Adhäsionsproteins L1 auf der Zelloberfläche. Entwickelt wurde das neue Testverfahren von Peter Altevogt von der Abteilung Zelluläre Immunologie des Deutschen Krebsforschungszentrums und der israelischen Wissenschaftlerin Mina Fogel. Mit der Met

hode kann nach einer kleinen Gewebeentnahme (Biopsie) bereits bei einem ersten Verdacht eindeutig gezeigt werden, ob eine Krebserkrankung besteht oder ob es sich um eine gutartige Geschwulst handelt. Da die Menge des Proteins L1 auf der Zelloberfläche mit fortschreitender Veränderung des Gewebes zunimmt, kann darüber hinaus eine genaue Einteilung zu unterschiedlichen Tumorstadien erfolgen. Dadurch wird eine gezieltere Therapie, sei es ein operativer Eingriff oder eine Chemotherapie, möglich.

Die Methode des L1-Nachweises in Tumorgewebe ermöglicht laut Forschern auch eine bessere Diagnostik von Krebs im Gebärmutterkörper. Diese Tumore sind meist resistent gegenüber Krebsmedikamente und dadurch schwer zu behandeln. Altevogt und Fogel haben festgestellt, dass der Nachweis des Proteins auf eine besonders aggressive Form des Gebärmutterkörperkrebses schließen lässt. Dadurch wird es auch in diesem Fall möglich, eine schnelle Entscheidung über einen gezielten operativen Eingriff zu treffen. Indessen hat auch das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung bekanntgegeben, in den kommenden vier Jahren die klinische und patientenorientierte Brustkrebsforschung mit 8,5 Mio. Euro zu fördern.

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Sandra Standhartinger pte.online

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