Cholesterinsenker für alle Herzkreislauf-Patienten

Britische Forscher wollen neue Statin-Verordnungsregelung

Cholesterinsenkende Medikamente sollen nicht nur Patienten mit einer Herzerkrankung und einem erhöhten Cholesterinspiegel verschrieben werden. Die so genannten Statine sollen auch Herzkreislauf-Patienten mit einem normalen bzw. niedrigen Cholesterinspiegel bekommen. Das ist die Forderung von Forschern der Oxford University nach einer Studie an 20.000 Patienten über fünf Jahre. Die Ergebnisse wurden bereits im November veröffentlicht, aber erst jetzt im Fachmagazin Lancet publiziert. Die 32,8 Mio.-Euro-Studie wurde u.a. von der British Heart Foundation und den Pharmakonzernen Merck und Roche Vitamins gefördert.

Die lipidsenkenden Statine könnten das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen um rund ein Drittel senken, berichtet der Studien-Koordinator Rory Collins von der University of Oxford im Fachmagazin Lancet. „Im Verlauf der Studie verstarben 14,7 Prozent der Placebo-Gruppe und 12,9 Prozent der Statin-Gruppe. Aber in der Statin-Gruppe verstarben 18 Prozent weniger infolge eines Herzproblems“, so Collins weiter. Damit sei eindeutig bewiesen, dass Statine einer viel größeren Risiko-Gruppe helfen könnten als bisher angenommen wurde. Bestehende medizinische Praxis war es bisher, Patienten mit einem ausschließlich erhöhten Herzerkrankungsrisiko nicht unbedingt mit cholesterinsenkenden Medikamenten zu behandeln. Die Forscher schätzen, dass eine prinzipielle Gabe von Statinen an Patienten mit Herzkreislauf-Problemen weltweit jährlich rund 50.000 Menschen das Leben retten könnte.

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Sandra Standhartinger pte.online

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