Krebs: Eine vermeidbare Krankheit

„Das Potenzial Krebs zu vermeiden ist erheblich“, stellte Professor Claus Leitzmann, Universität Gießen, anlässlich des 45. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) am 13. und 14. März 2008 in Bonn, fest.

Leitzmann präsentierte den neuen Bericht des World Cancer Research Fund (WCRF-Report), der auf der Auswertung von rund 7.000 Krebsstudien basiert. Ein Fazit ist: Jeder kann täglich selbst dazu beitragen, sein persönliches Krebsrisiko zu senken. Zwar lässt sich nicht jede Krebsform verhindern, da etwa fünf Prozent genetische Ursachen haben. Aber 90 Prozent der Krebserkrankungen sind umweltbedingt, davon gelten zu je einem Drittel Tabakrauch und falsche Ernährung als Auslöser.

Bei der Bekämpfung von Krebs steht die Prävention im Vordergrund, denn etwa jeder zweite Krebspatient stirbt. Insgesamt sind die Zahlen erschreckend: Jährlich erkranken weltweit elf Millionen Menschen an Krebs. In Deutschland trifft die Diagnose pro Jahr etwa 400.000 Menschen. Krebs ist damit nach wie vor Todesursache Nummer zwei nach den Herz-Kreislauferkrankungen.

„Die Empfehlungen zur Krebsvorbeugung haben sich nicht wesentlich geändert, sondern wurden durch den WCRF-Report noch mal bestätigt und unterstrichen“, so Leitzmann:

– Rauchen Sie nicht.
– Bleiben Sie so schlank wie möglich mit einem Body-Mass-Index (BMI) im Bereich von 21 bis 25.
– Seien Sie täglich für mindestens 30 bis 60 Minuten körperlich aktiv.
– Essen Sie nur wenig energiedichte Lebensmittel (mit einem Kaloriengehalt von über 225 kcal pro 100 Gramm) und meiden Sie zuckerhaltige Getränke.
– Essen Sie vor allem pflanzliche Lebensmittel. Greifen Sie fünfmal am Tag zu Obst und Gemüse und bevorzugen Sie Vollkornerzeugnisse.
– Reduzieren Sie den Konsum von rotem Fleisch und Fleischwaren auf maximal 500 Gramm pro Woche.
– Trinken Sie maximal ein bis zwei Gläser Alkohol pro Tag.
– Begrenzen Sie Ihren Salzkonsum auf unter fünf Gramm pro Tag.
Nahrungsergänzungsmittel werden zur Krebsvorbeugung nicht empfohlen.
Weitere Informationen: Die deutsche Zusammenfassung des WCRF-Reports finden Sie unter: www.dge.de/pdf/ws/WCRF-Report-summary-de.pdf

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Eva Weißen aid infodienst

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