Wie gesund/krank ist die Menschheit?

Am Stand der Kinderklinik tummeln sich natürlich auch Kinder

Auch auf dem Campus 2002 sind die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Leipzig mit interessanten Projekten vertreten. Dem zentralen Thema „Planet Erde“ nähern sich die Mediziner wie nicht anders erwartet vom Thema Gesundheit/Krankheit. Der excellente Tropenmediziner Prof. Stefan Schubert steht dabei praktisch im Mittelpunkt. Mit seinem Überblick über die globale Gesundheitssituation macht er deutlich, dass die Länder der Erde nicht nur für Touristen interessant sind.

Auch auf dem Campus 2002 sind die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Leipzig mit interessanten Projekten vertreten. Dem zentralen Thema „Planet Erde“ nähern sich die Mediziner wie nicht anders erwartet vom Thema Gesundheit/Krankheit. Der excellente Tropenmediziner Prof. Stefan Schubert steht dabei praktisch im Mittelpunkt. Mit seinem Überblick über die globale Gesundheitssituation macht er deutlich, dass die Länder der Erde nicht nur für Touristen interessant sind.

Zeit: 8. 6. 2002, 10.00 bis 18.00 Uhr
Ort: Grimmaische Straße, Zelt 2

Prof. Schubert verdeutlicht die größten humanmedizinischen Probleme der Menschheit wie Malaria, Tuberkulose und AIDS. Weshalb bestimmte Krankheiten wie Lepra, Pest und Cholera sowie besonders die Tuberkulose sich während der vergangenen Jahrhunderte weitgehend in tropische Länder verlagert haben, wird ebenso thematisiert wie das Auftreten neuer, durch den Menschen in den Industrieländern geschaffene gesundheitlicher Probleme („man made problems“) und ihre mögliche Auswirkung für die gesamte Menschheit in der Zukunft. Ausgehend von der realen Situation in den Ländern, berät der anerkannte Tropenmediziner auch Besucher über die gesundheitlichen Risiken von Urlaubsaufenthalten in den Ländern der Erde sowie über vorbeugende Maßnahmen.

Dass sich die Leipziger Universitätsmediziner nicht nur theoretisch mit der Weltgesundheitssituation auseinandersetzen, beweist der Einsatz von Prof. Stefan Tröbs und Herrn Cernaio in Laos, die in ihrem Urlaub vor Ort ärztliche Hilfe leisteten. Sie operierten in der Chirurgischen Klinik des Mahosot-Krankenhauses in Vientiane und führten Vorlesungen zu kinderchirurgischen Themen durch. Es erfolgte unter anderem die erste erfolgreiche Implantation eines Liquorableitungssystems zur Hydrozephalus-Behandlung in der Geschichte des Landes. Der in Leipzig ausgebildete leitende Chirurg des Mahosot-Krankenhauses organisierte die erste kinderchirurgische Versorgung im Land mit großem Erfolg.
Um der nach wie vor hohen Kindersterblichkeit in Laos zu begegnen, ist die Fortsetzung der Ausbildung laotischer Kinderchirurgen im Rahmen eines Studienaufenthaltes in Leipzig unser vorrangiges Ziel. Mehr darüber erfährt man am Stand der Kinderchirurgen.

Als „Reiseweltmeister“ gelangen immer mehr deutsche Touristen in die entlegensten und infektiologisch riskantesten Regionen der Welt. Mangelndes Wissen vor der Ausreise und „last-minute“-Angebote, die eine vernünftige Vorbereitung auf das Reiseziel erschweren, lassen viele Reisende mit tropischen Krankheiten zurückkehren. Besonders tragisch ist es, wenn Kinder betroffen sind. Grundsätzlich gelten für Kinder die gleichen tropenhygienischen Hinweise wie für Erwachsenen, nur sollten sie ganz besonders sorgfältig beachtet werden. Dabei sollten neben der Überprüfung des üblichen, altersgemäßen Impfstatus und gegebenenfalls Durchführung von speziellen Impfungen und Beratung zur Malariaprophylaxe auch allgemeine Verhaltensregeln zur Ernährung, Flüssigkeitszufuhr, Sonnenrisiko und allgemeinen Körperhygiene unter tropischen Klimabedingungen und evtl. hygienischen Rahmenbedingungen besprochen werden. Mitarbeiter der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche informieren deshalb über Impfschutz und andere prophylaktische Maßnahmen bei Auslandsreisen mit Kindern und Jugendlichen.

Infektionskrankheiten, Risiken bei Auslandsreisen, Thromboseprophylaxe bei Flugreisen, Reiseapotheke, Verletzungen im Ausland – was tun?, Reisen mit Handicap, Wiederbelebungs-ABC, Erfassung des kardiovaskulären Risikos – Vorsorge durch Cholesterinmessung, das sind nur einige der spannenden Themen, über die man auf dem Campus mehr erfahren kann.

Die Medizinische Berufsfachschule am Universitätsklinikum Leipzig stellt vor „Sind Infektionskrankheiten noch aktuell? – Risiken bei Auslandsreisen“ „Informationen zu Krankheitserregern“ und „Thromboseprophylaxe bei Flugreisen“ Ihre Exponate kommen aus den verschiedenen Ausbildungsrichtungen. Die Physiotherapie stellt die Thromboseprophylaxe beim Reisen vor. Es wird über das Risiko der Beinvenenthrombose, bedingt durch langes, eingeengtes Sitzen bei Langstreckenflügen oder anderen langen Reisen informiert. Mit praktischen und auch schriftlichen, anschaulichen Anleitungen soll der Besucher lernen, diesem Risiko vorzubeugen. Es werden unterstützende Maßnahmen vorgestellt. Die Medizinisch-technische Assistenz Radiologie wird auf einem Poster die bildgebende Diagnostik bei Verdachtsdiagnose Lungen-Tbc darstellen. Durch Wort und Bild erhält der Betrachter einen Einblick in die radiologische Symptomatik dieses Krankheitsbildes. Die Medizinische Assistenz Labor informiert anhand eines Posters über die Verbreitung von Malaria und beschreibt den Entwicklungszyklus der Parasiten und der verschiedenen Malaria-Arten. Die Kinderkrankenpflege stellt aktuelle Impfempfehlungen gegen Kinderkrankheiten und für Reisen vor. Dabei widmet sie sich den akuten Infektionen im Kindes- und Erwachsenenalter, begründet die Notwendigkeit von Impfungen, informiert über die neuesten Impfempfehlungen der STIKO und stellt eine CD-ROM für Reiseimpfungen vor. Ankommen dürften auch das vielfältige Informationsmaterial zum Mitnehmen zum Thema „Rund ums Impfen“ und die Empfehlungen zum Inhalt einer Reiseapotheke.

„Reproduktionsmedizin“ ist das Thema der Universitätsfrauenklinik (Triersches Institut).
ART – steht hier einmal nicht (nur) für Kunst, sondern für Assisted Reproduktive Technologies, was der Sammelbegriff für Techniken ist, um Paaren zu eigenen Kindern zu verhelfen, denen die Fortpflanzung ohne die Assistenz ärztlicher Kunst versagt bleibt. Im Mittelpunkt der Präsentation der Universitätsfrauenklinik Leipzig steht die ICSI (=Intracytoplasmatische Spermieninjektion), bei der eine männliche Keimzelle mit Hilfe eines Mikromanipulators in die Eizelle injiziert werden kann.

Der „Chirurgie in fremden Ländern: Verletzt im Ausland – was tun?“ widmet sich die Chirurgischen Klinik und Poliklinik III gemeinsam mit der IFA, der Internationalen Flugambulanz. Zum Thema „Unfall mit Personenschaden im Ausland – was nun?“ werden den Besuchern zu diesem gerade in der Ferienzeit aktuellen Problem Ratschläge und Tipps gegeben. Speziell die Möglichkeiten des Rücktransportes eines Verletzten und die unmittelbar anschließende medizinische Versorgung werden erläutert. Die Chirurgische Klinik und Poliklinik III (Unfall – und Wiederherstellungschirurgie) des Universitätsklinikums Leipzig will durch das gemeinsame Auftreten mit der IFA auch auf die Notwendigkeit einer derartigen Einrichtung in unserer Region hinweisen, die regional und überregional zusammen mit den Leipziger Krankenhäusern für eine bestmögliche Versorgung schwerverletzten Patienten sorgt.

„Reisen mit Handicap“ stellt die Selbständige Abteilung für Sozialmedizin des Institutes für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin in den Mittelpunkt ihres Beitrages. Das wird darüber informieren, woran Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen denken sollten, wenn sie eine Reise planen, und wie man erreicht, dass auch mit einer Behinderung ein erlebnisreicher Urlaub im In- oder Ausland möglich ist. Mit Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes der Bundesregierung per 1. Mai 2002 gewinnt das Thema an Bedeutung, da eine gleichberechtigte Teilhabe an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens behinderten Menschen zu ermöglichen ist.

„Reisen und Blutspende“ stellt das Institut für Transfusionsmedizin vor. Es informiert und berät über:
Den Weg des Blutes, Blut- und Plasmaspenden: Wie geht das vor sich?; Spendetauglichkeit: Darf ich überhaupt spenden? Welche Reiseziele haben Auswirkung auf meine Spendentauglichkeit? Was ist, wenn ich eine Transfusion im Ausland erhalte? Angeboten werden außerdem HB-Wert-Bestimmung und Blutdruckmessung

„Wiederbelebungs-ABC / Bade- und Tauchunfälle“ bildet die Thematik der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie. 2 : 15 heißt Leben retten! 130.000 Menschen sind in der BRD im Jahr vom plötzlichen Herztod betroffen – alle 4 Minuten verstirbt ein Mensch daran! 20 bis 30% dieser Bürger hätten gerettet werden können, wäre mit den Basismaßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung in den ersten 3 Minuten begonnen worden! Die „Guidelines 2000“ stellen die zurzeit gültigen Richtlinien für die Herz-Lungen-Wiederbelebung dar und müssen an Übungspuppen trainiert werden.

„Computergestützte Diagnostik von Sprach- und Aufmerksamkeitsstörungen“. Die Tagesklinik für kognitive Neurologie stellt einige Verfahren zur Diagnose und zum Training kognitiver und sprachlicher Leistungen bei hirngeschädigten Patienten vor. Ein Schwerpunkt ist die Aufmerksamkeitsdiagnostik. Es wird untersucht, wie gut es den Patienten gelingt, und wieviel Zeit sie benötigen, bestimmte Reize in einer Menge von Ablenkerreizen zu entdecken. Ein anderer Schwerpunkt ist die Sprache: Es werden computergestützte Diagnostikprogramme zur Wortverarbeitung und zur Analyse motorischer Schreibstörungen vorgestellt sowie ein Biofeedback-Gerät zur Sprachmotorik. Die Demonstrationen vermitteln einen Eindruck der individuellen Diagnostik und Behandlung spezifischer kognitiver Prozesse bei hirngeschädigten Patienten.

„Erfassung des kardiovaskulären Risikos – Vorsorge durch Cholesterinmessung“ des Institutes für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik wird die Messung von Fettstoffwechselwerten (Cholesterin, HDL-Cholesterin=“gutes Cholesterin“) aus einem Tropfen Kapillarblut anbieten sowie eine entsprechende Beratung hinsichtlich Ernährung und Lebensstil. Als ein Teil der umfassenden Leipziger Cholesterin-Aktion wird ein Beitrag zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geleistet. Die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung und Arterioskleroseprävention e.V. (AGA) unterstützt diese präventiven Maßnahmen. Eine Posterdarstellung vermittelt Einblicke in die zugrundeliegenden Aufgaben und zeigt zurückliegende Ergebnisse von Untersuchungen zum kardiovaskulären Risikoprofil auf Bevölkerungsebene im Stadtgebiet Leipzig.

„Neurochirurgische Therapie beim Normaldruck-Hydrozephalus“ „Bildgestützte Neurochirurgie“. Die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie möchte mit einem Poster über das Thema „Normaldruck-Hydrozephalus – eine neurochirurgisch therapierbare Demenzform“ i nformieren. Bei zunehmendem Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung nimmt die Inzidenz von Patienten mit Hirnleistungsstörungen (Demenz) zu. Die Behandlung von Patienten mit Demenz stellt für den behandelnden Arzt eine große Herausforderung dar, da die Diagnosestellung schwierig ist, und die therapeutischen Möglichkeiten bis heute begrenzt sind. Bei der Demenzform des Normaldruckhydrozephalus kann nach adäquater Diagnose durch Implantation einer kontinuierlichen Hirnwasserableitung eine ausgeprägte Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden. Im Poster wird über die pathophysiologischen Veränderungen der Erkrankung berichtet.
Ein weiteres Poster informiert über „Die bildgestützte Chirurgie – die moderne Form der Navigation im Gehirn“. Die bildgestützte Neurochirurgie erfährt mit der zunehmenden Entwicklung von Soft- und Hardware eine sprunghafte Akzeptanz. Das als Neuronavigation bezeichnete Verfahren beinhaltet die Möglichkeit, Prozesse des Hirnschädels durch sekundäre Bildbearbeitungs-algorithmen sinnvoll zu virtualisieren, funktionelle Regionen zu konturieren und operative Maßnahmen unter Schonung von Risikostrukturen präzise zu planen, zu simulieren und intraoperativ zu kontrollieren.

„Starke Nerven“ ist das spannende Thema der Klinik und Poliklinik für Neurologie. Mehr soll dazu nicht verraten werden, es muss ja schließlich auch Überraschungen geben.
weitere Informationen: Dr. Christa Schiller
Telefon: 0341 97 14 028
E-Mail: schillc@medizin.uni-leipzig.de

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Dr. Bärbel Adams idw

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