"Faltenkiller" wirkt bei Blasenschwäche

Keine Nebenwirkungen bei Behandlung über zwei Jahre

Injektionen mit dem Botoxtoxin, wie es von der Kosmetikindustrie als „Faltenkiller“ eingesetzt wird, soll auch gegen Inkontinenz wirken. Eine Studie der University of Pittsburgh hat bei 41 von 50 Patienten mit einer überaktiven Blase nachgewiesen, dass das Botulinumtoxin die Beschwerden deutlich reduzierten bzw. sogar beseitigten. Wie das Fachblatt New Scientist berichtet, lähmt das Gift einen jener Muskeln, die zur Entleerung der Blase führen. Die Ergebnisse wurden heute, Montag, auf dem Jahrestreffen der American Urological Association in Orlando, Florida, vorgestellt.

Botox-Injektionen könnten für die weltweit steigende Zahl von Inkontinenz-Patienten eine sichere, wenn auch zeitlich begrenzte Lösung, darstellen, interpretiert der Urologie-Experte Michael Chancellor von der University of Pittsburgh Michael Chancellor die Ergebnisse. Das Toxin wurde den Patienten, die u.a. an Multiple Sklerose oder Verletzungen des Rückenmarks litten, in die Blase oder Harnröhre injiziert. Eine Besserung trat innerhalb von sieben Tagen nach der Behandlung ein und dauerte durchschnittlich sechs Monate an. Keiner der Patienten berichtete im Zuge der Behandlung, über schwerwiegende Komplikationen.

Weltweit leiden Millionen von Menschen unter Störungen der Blasenfunktion. Es existieren zwar bereits Medikamente dagegen, diese können aber zu Nebenerscheinungen wie z.B. extremer Mundtrockenheit führen. Die Wirkung von Botox beruht auf der Bindung an die Nervenenden der Muskeln. Dadurch wird die Ausschüttung jener Substanz, die zur Muskelkontraktion führt, verhindert. Der spezifische Muskel wird gelähmt bzw. geschwächt, die umgebende Muskulatur bleibt in ihrer Funktion unbeeinträchtigt.

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Sandra Standhartinger pte.online

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